[606] B. Hechardus (Eckardus), Presb. Conf. (1. Juli, al. 23. Juni). Vom Altd. Eck. Enk = Jüngling, und hard = tapfer etc. – Dieser gottesfürchtige Priester lebte in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Es ist ungewiß, ob er dem Orden der Prämonstratensee, wie Einige vermuthet haben, wirklich angehörte, da sein Name bei den Schriftstellern des Ordens nicht vorkommt. Auch über seine Lebensumstände haben wir keine zuverlässigen nähern Nachrichten. Das Kloster Scheida (Scheda) bei Unna in Westphalen dankte ihm seine Gründung; es wurde im J. 1170 vom Erzbischofe Philipp Heinsberg von Cölo eingeweiht. Mitstifter waren die sel. Menrich und Berthold4 (Bd. I. S. 472) von Fröndenberg, ferner eine Wittwe, Namens Wiltrudis, welche ihr Schloß zu diesem Zwecke herschenkte. Manchmal wird der sel. Hechardus ihr Sohn genannt. War er dieß. so hatte er noch einen Bruder, Namens Rathardus. Menrich und Berthold waren Kanoniker, vielleicht auch der sel. Hechardus Jedenfalls war er, wie alle Nachrichtente sagen, »ein durch die Unbescholtenheit seiner Sitten und seine Frömmigkeit ausgezeichneter Priester« und findet sich als solcher auch bei Weißbacher (II. 4), nach welchem er auch dem adelichen Geschlechte de Ardeja entsprossen wäre. Seine Verehrung begann alsbald nach seinem Tode. Eine Erhebung seiner Gebeine erfolgte nach den Bollandisten (Jun. IV. 456) am 23. Juni 1628 durch Johann Gelen, Domdecan von Cöln. Seine Lebensbeschreibung findet sich aber am 1. Juli. (I. 272–277)