Heldradus, B.

[613] B. Heldradus, Abb. (13. März). Dieser sel. Heldradus, auch Heltrodus, Aldradus und Eldradus genannt, war aus Gallien gebürtig. Als sein Geburtsort wird ein Dorf der Provence, in den Cottischen Alpen gelegen, genannt, dessen Lage und jetziger Name nicht ermittelt ist. Er soll von vornehmer Abkunft gewesen seyn, aber früh schon um Christi willen Alles verlassen und den Armen geschenkt haben. Darauf pilgerte er an verschiedene heil. Orte und kam wieder zurück nach Nord-Italien, wo er im J. 837 in ein bei Susa (Piemont) gelegenes Kloster, Namens Novalese (Novalitium), eintrat. Bald hatte er die Wissenschaft des klösterlichen Lebens aus den berühmtesten Ordensstiftern (Benedict, Columban, Basilius) geschöpft und wurde im J. 844 von den Brüdern zum [613] Abt erwählt. »Er gab nach, weil er gezwungen war, nachzugeben,« sagt sein Biograph. Von seiner Wirksamkeit als Abt weiß derselbe nur Außerordentliches zu erzählen; jeden Tag, den er erlebte, schmückte er mit neuen Erweisen großer Thaten. Vier Tage vor seinem Ende ließ er die Klostergemeinde zu sich kommen und kündigte ihr seine nahe Auflösung an. Dreißig Jahre war er dem Kloster in aller Liebe vorgestanden. Daher trauerten Alle bei seinem Tode, der am 13. März 874 oder 875 erfolgte. Sein Grab wurde durch zahlreiche Wunder verherrlicht. Bei Menzel (Symb. II. 332) ist nach Görres Mystik (II. 225) angeführt, daß dem Stabe des Abtes Heldrad alle Schlangen von Novalese folgten. (II. 333.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 613-614.
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