Helena, S.

[614] S. Helena, Vid. M. (31. al. 30. Juli, 24. Juni, 1. Aug.) Diese hl. Helena ist einer berühmten schwedischen Familie in Westgothland entsprossen. Vom Orte Sköfde, wo sie starb, heißt sie auch Scovedensis. Ein anderer Beiname »militissa« führt uns zu der Gewißheit, daß ihr Mann ein Ritter folglich sie eine »Rittersfrau« gewesen. Ihr Leben war von Kindheit an durchaus rein und unbefleckt. Nähere Züge aus demselben sind aber nicht auf uns gekommen, und nur ihre edle Abkunft steht außer allem Zweifel. Sie soll in der Ehe viele Kinder geboren haben. Wittwe geworden, wollte sie es bleiben und im Dienste Gottes und der Armen ihr Leben beschließen. Für diese war ihr Haus eine stets offene Zufluchtsstätte; sie fand die ihrige im Hause Gottes. Nach einer Pilgerfahrt ins heilige Land wurde sie von ihren noch heidnischen Verwandten, welche in den Werken ihrer Liebe eine Schmälerung ihres einstigen Erbgutes sahen, im Schlosse zu Sköfde (jetzt eine Stadt mit etwa 1000 Einw.) ermordet. Wenige Jahre später (im J. 1164) wurde sie vom Papste Alexander III. auf Andringen des Königs Karl in Anbetracht der Heiligkeit ihres Lebens und der nach ihrem Tode geschehenen Wunder canonisirt. Ihre Reliquien wurden auf der Insel Seeland lange Zeit hoch in Ehren gehalten. Wo sie jetzt sind, wissen wir nicht. In Dänemark wird ihr Gedächtniß am 24. Juni begangen. Dort befindet sich auch (zu Lene-Kild) eine heilsame Quelle, die ihren Namen trägt. Castellanus gedenkt ihrer am 30. Juli. ein altes Votiv-Meßbuch am 7. Juli; der Tag ihrer Verehrung, als Schutzpatronin Schwedens, ist der 31. Juli, an welchem auch die Boll. ihn aufführen. (VII. 329–331.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 614.
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