Helerius, S.

[622] S. Helerius (Elerius), M. (16. al. 15. 17. Juli). Dieser hl. Helerius, frz. St-Hélier, von Geburt aus Britannien (nach Migne aus Lüttich in Belgien), lebte anfänglich im Kloster zu Nanteuil (Nantus, Nantogilum) unter dem hl. Abte Marculf in so großer Frömmigkeit, daß er die Augen Vieler auf sich zog. Deßwegen begab er sich, mit Erlaubniß des Abts, nach der Insel Jersey (Caesarea), um hier in Verborgenheit seine Tage zu beschließen. Eine Abtei, die an diesem Orte sich erhob, verpflanzte sein Andenken auf die späteren Jahrhunderte. Um sie herum entstand eine Stadt, die seinen Namen führt und gegenwärtig die Hauptstadt der brittischen Insel Jersey ist, auf deren Südküste sie liegt. Hier stand die Zelle des Heiligen. Eines Tages fanden ihn räuberische Barbaren (Vandalen nennt sie die Legende) und schlugen ihm das Haupt ab, welches er, nach einem alten Hymnus, mehr als 100 Schritte weit in den Händen trug. Ein Freund begab sich mit dem Leichnam auf ein Schifflein und schlief ein. Als er erwachte, befand er sich an der belgischen Küste, »wo der Rhein, die Maas und die Waal zusammenfließen«. Der Ort, wo seine Reliquien beigesetzt seyn sollen, wird so verschieden angegeben, daß die ganze Erzählung nur als Sage einiges Interesse erwecken kann. Andere behaupten, die Cistercienser-Abtei Beaubec (Bellus Becus) in der Diöcese Rouen besitze seinen heil. Leib. Wir lassen dieß Alles dahingestellt seyn und bemerken nur noch, daß der Heilige um die Mitte des sechsten Jahrhunderts blühte, da sein Freund, der hl. Marculf, im J. 558 in die ewige Ruhe einging. In der Diöcese Coutance, wohin Jersey vordem gehört hatte, wird sein Gedächtniß am 15., an andern Orten aber am 16. Juli begangen. Bei Chalemot steht er am 17. Juli. (IV. 145–152.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 622.
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