Herculanus, B. (8)

[657] 8B. Herculanus, Conf. (28. Mai). Diesel. Herculanus, zugenannt a Plegali (oder a Piegula, wie es in Hub. Men. heißt), von seinem Geburtsorte Pieve Pelago, früher Piegao geheißen, war Franciscaner-Mönch von der Observanz und lebte in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Er war ein sehr eifriger und ernster Bußprediger. Wenn er vom Leiden Christi sprach, geschah es oft, daß seine Zuhörer in lautes Schluchzen ausbrachen. Daß er aber nicht bloß Andern, sondern auch sich predigte, bewies er durch die strengen Bußübungen, die er sich auferlegte. Oft aß er die ganze Woche nichts, nur an Sonntagen genoß er etwas Brod und Gemüse; dazu kam anhaltendes Wachen und Beten nebst äußern Züchtigungen. Dabei hatte er auch in politischen Dingen, wie aus seiner Lebensgeschichte hervorgeht, vorzüglich in Lucca, großen Einfluß; er benutzte ihn, das Volk zur Buße und Besserung der Sitten dringend zu ermahnen. Er starb im Convente zu Carfagnana im J. 1451. Er ist wohl derselbe, welcher auch bei Migne im Anhang als St-Herculan angeführt wird, und auf dessen Namen es zu Castelnuovo im Modenesischen eine Kirche gebe. (VI. 862.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 657.
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