[685] Herswindis, (4. Mai), auch Hilsuindis und Hilsondis genannt, die erste Abtissin des belgischen Klosters Thorn (Thora, Thorna) an der Ytterbeck (nicht weit von ihrem Einflusse in die Maas), eine Gräfin von Stryen, war zuvor an den Grafen Aufridus2 von Huy und Löwen verheirathet. Nach Zedler (LI. 1049) wurde sie der Untreue gegen ihren Gemahl beschuldigt; reinigte sich aber vor ihm durch ein Wunder, worauf Beide gelobten, ihre übrige Lebenszeit Gott zu opfern. Sie baute nach den Bollandisten (Maj. I. 429) das genannte Kloster Thorn und trat in dasselbe mit ihrer Tochter Benedicta; ihr Gemahl Aufridus aber schenkte seine meisten Güter dem Stifte Utrecht, wurde im J. 992 Kleriker und im J. 994 Bischof von Utrecht, als welcher er im J. 1008 starb. Herswindis überlebte ihren Gemahl noch um 20 Jahre, starb also im J. 1028. Sie wird von Einigen »heilig«, von Andern »selig« genannt, von den Bollandisten aber am 4. Mai unter die »Uebergangenen« gesetzt, da sie nicht einmal im Kloster Thorn eine kirchliche Verehrung genießt. (I. 436.)