Hieronymus Mediolanensis (51)

[709] 51Hieronymus Mediolanensis, (23. Juni), ein Capuciner-Priester aus der Familie der Caluschi. Als Jüngling besuchte er einst die Ordenskirche der Capuciner, als man beim Officium eben die Worte betete: Iniquitatem odio habui et legem tuam dilexi (»Ich habe das Unrecht gehaßt und dein Gesetz geliebt«). Diese Worte ergriffen ihn so sehr, daß er durch den Eintritt in den Orden seinem bis in sein zwanzigstes Jahr geführten lockern Leben ein Ende machte. Er wurde von seinen Obern zur Begründung neuer Klöster nach Lyon geschickt. Hier, sowie in Paris, Avignon u. a. O. wirkte er mit ausgezeichnetem Erfolge. Viele Irrende führte er durch sein Gebet, seine Predigten und sein Beispiel in den Schooß der katholischen Kirche zurück. Oefters sah man ihn betend mit himmlischem Lichte umflossen. Kranke, für welche er betete, erhielten die Gesundheit. Er starb zu Lyon im J. 1584. Als man den hölzernen Sarg, in welchem er beigesetzt worden seyn soll, im J. 1598 öffnete, fand man seinen Leichnam noch unversehrt. Im J. 1609 war er zu Staub zerfallen, das Haupt aber ganz frisch geblieben. Er wurde im genannten Jahre in die neue Ordenskirche übertragen. Vermuthlich ist er kein Anderer als obiger Hieronymus32. (Flor. Ser. II. 70–84.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 709.
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