[788] 12B. Hugo, (27. Juli, al. 27. Aug.), ein Knabe, welcher im J. 1255 zu Lincoln von den Juden arg gepeinigt, ans Kreuz geschlagen und mit einem Speer durchstochen wurde. Alles das geschah zur Verhöhnung des Kreuztodes Christi. Die Juden hatten überall zu ihren Glaubensgenossen herumgeschickt und zum gräßlichen Schauspiele eingeladen. Auch hatten sie einem Juden bei der Marter die Stelle des Richters Pilatus angewiesen. Darauf gingen sie die Reihe der Peinigungen Christi an dem Knaben durch. Sie geißelten ihn blutig, krönten ihn mit Dörnern, verspieen und verhohnlachten ihn u. s. w. Ce war bereits acht, nach anderm Berichte zehn Jahre alt. Seine arme Mutter suchte lange ihr Kind umsonst, bekam dann von den Nachbarn Nachricht, man habe ihn mit Judenkindern spielen und dann in des Juden Haus gehen sehen. Daselbst fand sie endlich dessen schrecklich zugerichtete Leiche in einem Brunnen u. s. w. Jener Jude aber, Copinus (Joppinus) mit Namen, wurde gefänglich eingebracht und verhört. Dann ward er von Rossen geschleift und hernach gehenkt. Eine Menge anderer Juden schleppte man nach London. Achtzehn der bedeutenderen Lincolner Juden wurden in der nämlichen Weise hingerichtet; die andern blieben in engem Verwahrsam. Der Knabe wurde als Martyrer verehrt.63 Bei Butler und Migne, von denen er zum 27. August genannt wird, führt er den Titel »heilig«. Auch am 29. Juni (V. 397) wird er erwähnt; doch ausführlicher sprechen die Bollandisten von ihm am 27. Juli. (VI. 494.)