Hugo, S. (9)

[786] 9S. Hugo, Presb. Conf. (8. Oct.) Dieser hl. Hugo, frz. St-Hugon, war Mitglied des Johanniter-Ritter-Ordens, welcher später auch Malteser-Orden hieß. Sein Ordenshaus war das zu Genua, in welchem derselbe als Priester Kaplandienste that und besonders die Armen- und Krankenpflege mit möglichster Treue verrichtete. Sich selbst täglich sterbend, lebte er dem Herrn in dessen nothleidenden Gliedern. Oft wusch er ihnen in aller Demuth die Füße. Er trug ein härenes Kleid, ein Cilicium auf bloßem Leibe

und schlief auf einem bloßen Brette. Während des ganzen Jahres genoß er Fastenspeisen; zur Fastenzeit aber enthielt er sich gänzlich aller gekochten Nahrung. Wenn er das Officium betete, geschah es mit größtem Eifer; beim heil. Meßopfer schien er oft über der Erde schwebend. Schon bei Lebzeiten wurde er deßhalb für einen Heiligen gehalten. Sein Gebet beruhigte einst das Meer und rettete ein großes Schiff von der Gefahr des Unter. gangs. Ein andermal verwandelte sich auf seinen Segen Wasser in Wein. Auf die Vine einiger Frauen machte er über einen Felsen am Wege das Kreuzzeichen, worauf demselben ein gesunder und erfrischender Trank entquoll. Er starb um das Jahr 1230 am 8. Oct. und wurde in der Ordenskirche zu Genua beigesetzt. Schon im J. 1233 wurde durch den Erzbischof Otto Fiesco seine Canonisation beantragt. Die am Grabe des Heisigen geschehenen Wunder beförderten seine Verehrung. Seine Abbildung zeigt einen großen, hagern Priester im wallenden Gewande, auf dem Mantel das achteckige Kreuz des Ordens, die rechte Hand zum Segen erhoben, die linke einen Rosenkranz haltend. Im Hintergrund sieht man ein gerettetes Schiff auf der einen und aus dem Felsen sprudelndes Wasser auf der andern Seite. (IV. 362–364.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 786.
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