[805] S. Hunna, (30. Nov. al. 15. April), von Einigen auch Huva genannt, eine Verwandte des Herzogs Adalrich (Atticus) von Elsaß, war die fromme Gemahlin eines reichen Edelmannes, Namens Huno, der in Hunnaweyer, einem Dorfe in Oberelsaß, lebte. Ihr Sohn Deodatus9 wurde Mönch in Eberheimsmünster. (But. VIII. 265.) Nach den Bollandisten (Jun. III. 875) hatte er seinen Namen vom hl. Bischof Deodatus4 von Nevers, der ihn getauft hatte. Ohne Zweifel hatte dieser heil. Mann auch sonst großen Einfluß auf die Familie. Namentlich wuchs in der hl. Hunna die christliche Nächstenliebe zu einer staunenswerthen Höhe. Sie verdiente sich durch ihre Demuth den Namen der »heiligen Wäscherin« schon bei ihren Lebzeiten, da sie unentgeltlich für die Armen wusch. Auch sonst that sie viel Gutes mit ihren Reichthümern. Nach Migne erfolgte ihr seliges Ende im J. 679. Im J. 1520 wurde sie, auf Ansuchen des Herzogs Ulrich von Württemberg, von Papst Leo Χ. unter die Zahl der Heiligen gesetzt. Am 15. April des nämlichen Jahres wurden ihre Gebeine erhoben. Als aber Hunnawëyer im [805] J. 1549 sich der neuen Lehre des 16. Jahrhunderts zuwendete, hörte ihre Verehrung auf, die heil. Reliquien wurden entweiht und vergessen. Bei Ferrarius und in Art. Mart., welche ihr Fest auf den 15. April setzen, wird sie unrichtig Huva genannt, und die Bollandisten, welche sie am 15. April (II. 370) unter den »Uebergangenen« haben, meinen, sie könnte vielleicht der Gesellschaft der hl. Ursula angehören; doch in den Verzeichnissen, die sich bei den Neobollandisten (Oct. IX. 202 ff.) finden, kommt sie nicht vor. Im Elenchus wird sie dagegen am 30. Nov. richtig als eine Matrone im Elsaß bezeichnet. (But. XX. 375.)