Illuminatus Reatinus (5)

[33] 5Illuminatus Reatinus, (5. Mai), so genannt von der Stadt Rieti (Reate) im Kirchenstaate, war von Geburt aus blind und erhielt durch den hl. Franciscus von Assisi wunderbar sein Augenlicht, worauf ihm sein Vater obigen Namen beilegte, er selbst aber Schüler und Gefährte des Heiligen auf seiner Reise nach Syrien wurde und durch Frömmigkeit sich auszeichnete. Auch seine Stigmata habe ihm der hl. Franciscus gezeigt. Bei den Bollandisten (Oct. II. 650. nr. 550) wird Näheres darüber gesagt, daß nämlich der hl. Franciscus unter mehreren Brüdern auch den Illuminatus gerufen und unter höchst allgemeinen Ausdrücken in der Sache um Rath gefragt habe. Illuminatus habe gemerkt, daß es sich hier um eine wunderbare Erscheinung handle, und gesagt, nicht blos seinetwegen, sondern auch für Andere sei diese Gnade ihm zu Theil geworden. Er [33] solle daher auch Andern Mittheilung darüber machen, das Talent nicht vergraben etc. Da habe dann mit größter Schüchternheit und Zurückhaltung der hl. Franciscus ihm den Hergang des Gesichtes erzählt. Doch konnte es nicht fehlen, daß nicht nach dem Tode die Wundmale sich zeigten, und Einige sollen sie schon bei Lebzeiten des hl. Franciscus gesehen haben, so namentlich, wie bei den Bollandisten (Oct. II. 650. nr. 552) der hl. Bonaventura berichtet, Elias (wahrscheinlich Helias9) und unser Illuminatus, welcher übrigens schon im J. 1227 starb. Er ist auch im Kalender des 3. Ordens am 5. Mai. (II. 4.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 33-34.
Lizenz:
Faksimiles:
33 | 34
Kategorien: