[41] Ingonda, auch Ingondis und Ingundis, die Gemahlin des hl. Hermenegild1, war die Tochter des Königs Sigebert I. von Austrasien, und seiner Gemahlin Brunechild. Ihr Mann, ein Sohn des Gothenkönigs Leovigild in Spanien, war Arianer wie sein Vater, und weil Ingonda am katholischen Glauben lebendig festhielt, wollte sie ihn auch dazu bekehren. Während ihrer Bemühungen, den Hermenegild katholisch zu machen, ließ Königin Goswinde, deren Schwiegermutter, dieselbe alle Arten schlimmer Behandlung erdulden, um sie zum Abfall zu bringen. Hermenegild warf sich zum Vertheidiger seiner Gemahlin auf, ein Umstand, der seinen Vater bestimmte, ihn nach Sevilla zu verbannen. Als er erfahren, der Prinz habe den Arianismus abgeschworen, wurde er dergestalt entrüstet, daß er schwur, ihn zu enterben, ja ihn zu tödten, welche Drohung er auch auf die unmenschlichste Weise ins Werk setzte. Nach Hermenegilds Tode (im Jahr 586) wurde Ingonda, welche durch Verrath ihrem Schwiegervater war in die Hände geliefert worden, nach Afrika abgeführt und starb dort als ein Opfer ihrer Anhänglichkeit an den wahren Glauben. Vgl. S. Hermenegildus1. (Mg.)