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Innocentia Riccia (9)

[43] ⁹Innocentia Riccia, (1. Dec.), eine Schwester des dritten Ordens des hl. Franciscus zu Trapani (Drepanum) in Sicilien, von hoher Abkunft und von gleich hohen Tugenden, war mit der Wunderkraft und prophetischem Geist ausgerüstet. Sie starb in einem Alter von 25 Jahren im J. 1624 nach vier Jahren Ordenslebens und wurde unter Papst Urban VIII. ihr Canonisationsproceß eingeleitet. Nach Sintzel ging sie immer barfuß, trug einen alten geflickten Rock und schlief auf harten Brettern. Niemals genoß sie Fleisch oder Wein. Alle Nächte besuchte sie die Mette der Franciscaner und verharrte im Gebete bis zum Morgen. In dem Oratorium, das ihr Vater in seinem Hause ihr hatte bauen lassen, betete, las und betrachtete sie viele Stunden lang des Tages mit ausgespannten Armen, oder auf dem Boden liegend, unter Vergießung vieler Thränen, durch welche Uebungen sie eine so hohe Stufe von Vollkommenheit erstieg, daß sie sich die meiste Zeit in Verzückung oder Vereinigung mit Gott befand. Ihr Leichnam soll nach dem Tode beweglich und gefärbt geblieben und zur Stunde noch unverwesen seyn. Auch im Kalender des dritten Ordens ist sie genannt. Bei Migne (Dict. iconogr.) heißt sie heilig, und wird ihre Darstellung als die einer mit Dörnern Gekrönten bezeichnet; dabei hält sie ein Kreuz und eine Lilie; vor ihr ist ein Todtenkopf. Im »seraphischen Sternenhimmel« von P. F. Hermann Born (bearbeitet von P. Clemens Jäger, Regensburg 1860) kommen am 1. 2. 3. Dec. die drei Geschwister Innocentia, Anna Maria und Seraphina Ricci, aus dem edlen sicilianischen Geschlechte der Ricci, vor, sämmtlich als »selig« bezeichnet. In Hub. Men. steht Innocentia am 1. Dec., Anna Maria und Seraphina am 3. Juni, wo auch Innocentia miterwähnt ist. Der Rathgeber der Innocentia zum Eintritt in den Orden ist nach Hub. Men. der ehrwürdige Innocentius¹⁴ von Chiusa (Clusa) gewesen. (Hub. Men.)