Innocentius a Clusa, V. (14)

[47] 14V. Innocentius a Clusa, (15. Dec.), nach Hub. Men. ein Laienbruder aus dem Orden des hl. Franciscus, war von Geburt ein Sicilianer (Chiusa, wonach er benannt ist, ist eine Stadt Siciliens) und gab schon in frühester Kindheit Anzeichen seiner künftigen Heiligkeit. Er liebte die Einsamkeit und zog sich, während andere Knaben spielten, in einen abgelegenen Winkel zum Gebete zurück. Als Jüngling trat er in den Orden der reformirten Franciscaner und übte sich in allen Tugenden in heroischem Grade. Gegen den bösen Feind kämpfte er mit Fasten, Cilicien, Geißeln und andern oft sehr strengen Bußübungen und Abtödtungen. Daher wurde er auch der Erscheinung der allerseligsten Jungfrau und des vertraulichen Umgangs mit den heil. Engeln gewürdiget. Der frommen Innocentia9 de Ricci war er Rathgeber bezüglich ihres Eintrittes in den dritten Orden des hl. Franciscus. Nach seinem seligen Tode, welcher, wie ihm schon bei Lebzeiten geoffenbaret worden, nicht in Sicilien, sondern zu Rom (im J. 1631) erfolgte, eilte die ganze Stadt herbei, um ihn zu verehren und seinen Leichnam zu sehen und zu küssen. Er wurde im Chore der Klosterkirche mit allen Ehren beigesetzt, im J. 1742 aber auf Andringen der Kaiserin Eleonora mit Gutheißung des Papstes Urban VIII. in den Franciscaner-Convent zu Trastevere übertragen. In seinem Seligsprechungsprocesse, welcher auf Befehl des Papstes Innocenz XII. am 2. Oct. 1692 eingeleitet wurde, erhärteten 290 glaubwürdige Zeugen die Heiligkeit seines Lebens. Ob aber die Seligsprechung auch wirklich erfolgte, ist uns nicht bekannt. Im Kalender des dritten Ordens hat er übrigens nur die Bezeichnung »ehrwürdig«. Er findet sich auch im Elenchus. (Sz.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 47.
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