Isabella Reg (26)

[65] 26Isabella Reg., (14. Oct.). Diese Tochter Heinrichs IV. von Frankreich und Maria's von Medicis wurde geboren den 22. Novbr. 1602 zu Fontainebleau. Schon in früher Jugend zeigte sich ihr frommer Sinn, und durch den Umgang mit der ehrwürdigen Mutter M. Magdalena vom hl. Joseph aus dem Orden der reformirten Karmelitinnen wurde sie noch mehr von den Eitelkeiten der Welt abgezogen. Gegen ihren Willen und nur in Folge des Gehorsams gegen die Eltern reichte sie dem Könige Philipp IV. von Spanien die Hand zum ehelichen Bunde. Das Beispiel ihres frommen Schwiegervaters Philipp III., welcher den königlichen Purpur mit dem demüthigen Habit des dritten Ordens vertauschte, bewirkte, daß auch Isabella in diesen Orden trat. Von dieser Zeit an war die Wohnung der königlichen Hofdamen eine wahre Schule aller christlichen Tugenden. Isabella sorgte für Arme und Pilger und widmete eine besondere Aufmerksamkeit den Missionen in Indien. Sie beförderte durch ihre kräftige Verwendung bei dem päpstlichen Stuhle die Canonisation der hhl. Ignatius und Xaverius, sowie der hl. Theresia von Jesu, der hl. Königin Elisabeth von Portugal und des hl. Thomas von Villanova. Die Liebe zu dem dritten Orden pflanzte sie auch ihrer Tochter Maria Theresia, der nachmaligen Königin von Frankreich, so sehr ein, daß diese versicherte, sie schätze das Scapulier und den Gürtel höher, als den königlichen Purpur, und sie achte es zu einer größern Ehre, die Erbin der Tugenden ihrer Mutter, als ihres hohen Ranges und königlichen Geblütes zu seyn. Nachdem noch Leiden und Widerwärtigkeiten und eine schwere Krankheit die gottgefällige Seele geläutert hatten, rief sie der König über Himmel und Erde am Feste des hl. Franciscus, den sie ihren Vater, Schutzpatron und theuersten Freund nannte, zur ewigen Ruhe im J. 1644. (Sinz.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 65.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: