Isengerus

[71] Isengerus (Isingerus), Ep. (21. März, al. 14. Nov. 19. Juli). Isengerus, nach Ebeling (II. 503) auch Hysinger und Ysengher genannt, war Bischof von Verden in Hannover und wird in verschiedenen Martyrologien als »heilig« erwähnt, bei einigen Hagiologen heißt er »selig«, z.B. in Bucelius Supplement, bei andern aber hat er kein kanonisches Prädicat. Nach Zedler (XLVII. 326) war er der 7. Bischof des Sitzes, und nach Bucelius Supplement starb er um das J. 825. Er war ein Schotte (Schottenmönch) aus dem Kloster Amarbaric, welches der Bollandist Papebroch (Apr. III. 804) mit Bucelin in der Nähe von eben jenem Verden in Hannover sucht; doch war er nach demselben kaum ein geborner Schotte, sondern vielleicht ein Franke oder Sachse. Bezüglich dieses Klosters Amarbaric kennt Henschenius [71] (Febr. II. 889 nr. 5) zwei Ansichten, von de nen er aber keine billigt, da es nach Einigen wirklich in Irland läge, nach Andern aber Armachanense statt Amarbaricense monasterium zu lesen wäre. Vielleicht gab es zwei Klöster mit Namen Amarbaric, eines auf englischem Boden und dann das Tochterkloster desselben Namens in Deutschland. Nach Zedler war Isengerus der Nachfolger des hl. Cortillus (s.d.), den er übrigens S. Kortilla oder Nortyla nennt. Doch Papebroch statuirt im Leben des hl. Suibertus (Apr. III. 804) eine ganz andere Reihenfolge. Er nennt dort den hl. Bischof Tanco (16. Febr.) als des Isengerus Nachfolger. Gams meint bei W.W. (XI. 852), Ysengher sei nur Vicar des abwesenden Bischofs gewesen, wie seine sonst als Bischöfe angegebenen Vorgänger. Ebeling sagt, es heiße nur der Kritik gerecht werden, wenn man diesen und die andern Bischöfe vor 829 aus dem Bischofsregister von Verden streiche. Derselbe bemerkt auch bei der Abhandlung über dieses Bisthum, daß man Verden in mittleren Zeiten häufig verwechselte mit Werden (Abtei), Kaiserswerth (am Rhein) und Verdun. In Bucelin's Hauptwerke sollte Isengerus nach Angabe des Nomenclators und des Index am 19. Juli stehen, wo er aber in der Wirklichkeit nicht steht. (III. 257.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 71-72.
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