Jacobus Alemannus, B. (50)

[113] 50B. Jacobus Alemannus, (11. al. 12. Oct.), ein Dominicaner-Laienbruder, wurde in Ulm, wo sein Vater, Namens Theodorich, Kaufmann war, im J. 1407 geboren und von seinen gottesfürchtigen Eltern fromm erzogen. Im 25. Jahre seines Alters machte er mit mehreren Anderen eine fromme Pilgerfahrt [113] nach Rom, wo er die ganze Fastenzeit hindurch in Uebungen der Frömmigkeit verweilte. Nachdem das Osterfest vorüber war, und ihm zur Heimreise das Geld mangelte, nahm er bei dem Könige Alphons in Neapel Kriegsdienste und trat nach erhaltenem Abschiede in den Dienst eines Adeligen zu Capua, wo er fünf Jahre blieb. Nach dem Tode seines Herrn, der ihn wegen seiner Tugenden sehr lieb hatte, wollte er in die Heimat zurückkehren, kam aber nur bis Bologna. Da die dortigen Dominicaner wegen ihrer großen Demuth einen ganz vortheilhaften Eindruck auf ihn machten, bat er um Aufnahme in ihren Orden und erhielt sie auch. Als Laienbruder zeichnete er sich durch alle klösterlichen Tugenden, besonders aber durch schnellen Gehorsam aus, wie bei den Bollandisten mehrere auffallende Beispiele sich finden. Nachdem er schon bei Lebzeiten mehrere Wunder gewirkt hatte, starb er und zwar, wie sein Lebensbeschreiber bei den Bollandisten sagt, am Mittwoch den 12. Oct. 1491. Schon 8 Tage nach seinem Tode erhob man ihn aus seiner von Wundern leuchtenden Ruhestätte und setzte ihn in der Kirche bei, welche ebenfalls von Unglücklichen viel besucht und durch Wunder verherrlichet wurde. Im Elenchus steht der Selige als Jacobus ab Ulma am 11. October, an welchem Tage ihn auch die Bollandisten behandeln. Im J. 1825 bestätigte Papst Leo XII. die dem Seligen von Bologna's Einwohnern schon seit mehreren Jahrhunderten gezollte Verehrung. (V. 790–803.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 113-114.
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