Jacobus Remius (189)

[128] 189Jacobus Remius, (12. Oct.), ein Jesuit, war nach Raderus (Bav. pia, 161) im J. 1546 geboren zu Bregenz am Bodensee (Brigantium ad Acronium) und lebte höchst sittsam von Kindheit auf. Als Jüngling machte er zu Dillingen seine Studien. Mit 20 Jahren erhielt er zu Rom Aufnahme in den Jesuitenorden, in welchem er oft die heroischeste Abtödtung bewies. Die geistliche Lesung über Tisch hörte er mit so großer Theilnahme, daß er oft das Essen darüber vergaß. Auch hielt er die Augen sehr im Zaume und war sehr demüthig, so daß er sich selbst keiner Dienstleistung für würdig hielt, während er selbst voll Bereitwilligkeit war, Andern zu nützen und zu helfen. Er verlebte im Orden 52 Jahre in verschiedenen Ordenshäusern Bayerns, meistens mit Ueberwachung studirender Jünglinge betraut. Er liebte das Stillschweigen und war seiner Sinne immer Meister, daher ihn nie Verwirrung oder Gemüthsunruhe traf. Die kurze Lebensbeschreibung erwähnt auch Wunder und Vorhersagungen von demselben. Er galt nach allgemeiner Meinung Aller, die mit ihm umgingen, als ein Heiliger. Er gelangte zu einem Alter von 72 Jahren und endete sein irdisches Dasein am 12. Oct. 1618 zu Ingolstadt. (Rad.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 128.
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