Johanna de Montefalcone (91)

[204] 91Johanna de Montefalcone, (6. al. 3. Sept.). Diese Johanna von Montefalcone nahm den Habit des dritten Ordens und begab sich mit einigen gleichgesinnten Jungfrauen nach der Einsiedelei des heil. Illuminatus1, um dort ein strenges, bußfertiges Leben zu führen. Der Ruf von Johanna's Heiligkeit verbreitete sich im ganzen Thale von Spoleto, so daß die edelsten Töchter des Landes unter ihrer Leitung den Weg der Vollkommenheit zu wandeln begehrten. Sie sah sich daher genöthigt, einen passenden Aufenthaltsort zu suchen, den ihr auch der Himmel anzeigte, indem sie ein hellglänzendes Kreuz sah, das sich aus den Wolken herniederließ und über der Spitze des St. Catharinenberges, genannt Bolac, stehen blieb. Sie baten den Bischof von Spoleto, ihre Gelübde des Gehorsams, der Keuschheit und Armuth anzunehmen, und dieser ertheilte der frommen Schaar den heil. Schleier. Die Jungfrauen machten zwar Profeß auf die Regel des heil. Augustin, blieben aber im Habit und Bekenntniß des dritten Ordens. Johanna stand viele Jahre dem klösterlichen Vereine vor und starb endlich an einer Krankheit unter dem Gebete ihrer weinenden Töchter im J. 1308. Im Augenblicke ihres Scheidens hörte ihre leibliche Schwester Clara eine himmlische Musik der Engel, und wurde die Zelle mit übernatürlichem Glanze erleuchtet. In Born's seraph. Sternenhimmel steht sie am 3. Sept. (Sz.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 204.
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