Johanna de Signia, B. (9)

[188] 9B. Johanna de Signia, V. (6. al. 23. April, 9. Nov.). Diese sel. Johanna, die von Signa, einem toscanischen Dorfe am Arno, benannt ist, zeichnete sich schon als Kind durch wunderbar frommen Sinn aus. Als Mädchen hütete sie die Schafe ihres Vaters. Als sie einmal ein schweres Gewitter [188] nahen sah, machte sie mit ihrem Hirtenstabe einen weiten Kreis, trieb die Heerde hinein und schützte sie auf diese Weise vor dem fallenden Hagel, so daß nicht ein Stück beschädigt wurde. Nachdem sie später den Habit des dritten Ordens aus den Händen des Guardians vom Kloster Carmini genommen, verschloß sie sich in ein enges Kämmerlein und brachte die ganze Zeit ihres Lebens mit Leibeskasteiungen, mit Gebet und himmlischer Betrachtung zu. In der Kraft ihres Glaubens und vertrauensvollen Gebetes erweckte sie einmal ein todtes Kind zum Leben. Endlich starb sie am 23. April 1350. Nach dem Kalender des 3. Ordens, wo sie auch am 6. April steht, wäre sie im J. 1360 gestorben. Später gestattete der päpstliche Stuhl, ihr Officium am 6. April oder nach Hub. Men. »nach dem weißen Sonntage« zu halten, daher sie auch von Hueber und Sintzel zu den »Seligen« gezählt wird. Nach den Bolandisten, wo sie im Leben des hl. Guidus1 am 20. Mai (V. 255. nr. 3. F) erwähnt wird, hätte sie schon im Anfange des 12. Jahrhunderts gelebt. Im Elenchus steht sie als Joanna da Signa am 9. November. (Hub. Men.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 188-189.
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