Johannellus (2)

[208] 2Johannellus, (29. Mai, al. 22. April), aus dem dritten Orden des heil. Franciscus, in Hub. Men. auch »Johannes der Einsiedler« genannt, verbarg sich in eine dichte Wildniß und führte daselbst ein strenges Bußleben, bis er 1297 selig im Herrn verschied. Sein Leichnam ruht im Franciscanerconvent zu Cortona. Er steht auch im Kalender des dritten Ordens am 22. April, an welchem Tage bei den Bollandisten zwei Johannes »Eremita« unter den Uebergangenen (III. 2) genannt werden. Von dem Einen, den sie in einem sehr alten Manuscripte von Monte-Cassino mit diesem 22. April lasen, glauben sie, es sei der ägyptische Johannes Eremita, dessen Leben sie am 27. März (III. 692) beleuchten. Das Leben des Anderen, der, gleichfalls aus dem 3. Orden des heil. Franciscus, ein Einsiedler zu Massaccio in der Mark Ancona war und 1399 starb, ist am 20. April (II. 832.) behandelt. (Sz.)

[Ueber den Namen Johannes und seine Bedeutung sehe man oben die Anmerkung zu Johanan, welche dem Hebräischen mehr entsprechende Form die Vulgata im A. T. 32mal hat, während die griech. Uebersetzung der, LXX. den hebr. Namen Jehochanan oder Jochanan, den sieben verschiedene Männer tragen, bald mit Ἰωνά (4. Kön. 25,23), bald mit Ἰωανάν (1. Par. 3,15), bald mit Ἰωνάϑαν (1. Par. 26,3), bald mit Ἰωανῆς (2. Par. 28,12), bald mit Ἰωάννης gibt. Diese letztere Form findet sich immer in den griechisch geschriebenen Büchern der Machabäer, so wie auch im N. T., und hier folgt auch die Vulgata der griech. Schreibweise. Der berühmteste der Machabäer war Johannes, der Vater des Priesters Mathathias, dessen ältester Sohn ebenfalls Johannes hieß (1. Mach. 2,1.2.) – Wie andere bewährte Schriftsteller, so haben auch die Bollandisten öfter Johannes statt Joannes, und wir haben diese dem Hebräischen mehr entsprechende Schreibweise hier durchgehends beibehalten].


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 208.
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Heiligenlexikon-1858: Johannellus, S. (1)