Johannes Baptista a Conceptione, B. (186)

[294] 186B. Johannes Baptista a Conceptione, (14. Febr.), der Stifter der unbeschuhten Trinitarier, aus einem altadelichen spanischen Geschlechte entsprossen, war zu Almodovar del Campo bei Calatrava, im Bisthume Toledo, am 10. Juni 1561 geboren. Die hl. Theresia, die auf einer ihrer Reisen in seinem elterlichen Hause einkehrte, sagte des Knaben künftige Heiligkeit voraus. Er hatte schon mit seinem 14. Lebensjahre unter Leitung der unbeschuhten Karmeliter seine wissenschaftlichen Studien vollendet; zur größern Vervollkommnung aber sendeten ihn seine Eltern doch noch an die Universität Baeza, wo er sich durch seine Frömmigkeit so auszeichnete, daß man ihn nur »das heilige Kind« nannte. In das elterliche Haus zurückgekehrt, dachte er ernstlich über seinen künftigen Beruf nach und wollte dann in den Orden der unbeschuhten Karmeliter eintreten, welchem er seine erste Bildung verdankte. Auf den Rath seiner Eltern begab sich aber Johannes nach Toledo, um auch dort seine Studien fortzusetzen. Zum Ordensleben beständig hingezogen, flehte er durch die heil. Jungfrau um Erleuchtung von oben. Es schien ihm, diese erhalten zu haben, und er trat zu Toledo in den vom hl. Johannes von Matha gestifteten Orden von der allerheiligsten Dreifaltigkeit zur Loskaufung der Gefangenen, wo er den Namen »Johannes Baptist von der Em pfängniß« erhielt. Nach abgelegten Ordensgelübden und empfangener Priesterweihe wurde er für das Predigtamt und die specielle Führung der Seelen im Beichtstuhle verwendet, in welchem Berufe er viele wunderbare Bekehrungen bewirkte. Der Ordensgeist war damals in den meisten Klöstern der Trinitarier recht im Sinken. Da versammelten sich im J. 1594 die eifrigsten Mitglieder des Ordens, um sich über die Erneuerung desselben zu besprechen. Sie einigten sich dahin, zwei oder drei Häuser zu errichten, worin die strenge Beobachtung der ursprünglichen Vorschriften sollte eingeführt werden. Zu diesen gehörte Val-de-Penas, dessen Leitung der sel. Johannes übernehmen mußte. Im J. 1598 begab er sich nach Rom und erhielt vom Papste Clemens VIII. durch eine Bulle die Vollmacht, in seinem Kloster und in einigen andern eine gänzliche Verbesserung einzuführen. Doch von Seite der spanischen Regierung und selbst von Ordensgliedern erhielt er vielfachen Widerstand. Einmal kamen seine Gegner in das Kloster Val-de-Penas, banden ihm die Hände auf den Rücken und warfen ihn in einen sumpfigen Graben, um sich seiner zu entledigen. Seine christliche Geduld besiegte aber alle Hindernisse. Da die von ihm verbesserten Genossenschaften unbeschuht gehen mußten, heißt er der »Stifter der unbeschuhten Trinitarier.« Er starb zu Cordova am 14. Februar 1613; sein Grab wurde durch Wunder verherrlicht. Am 29. April 1819 erhob ihn Pius VII. in die Zahl der Seligen. Sowohl im Martyrologium der unbeschuhten Trinitarier als auch im Elenchus steht er am 14. Febr. (But. XIX. 278.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 294.
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