Johannes Berrerius (485)

[361] 485Johannes Berrerius Abb. (28. April). Johannes de la Barrière, Abt von Notre Dame des Feuillans und Stifter der sulliensischen Congregation, stammt nach Lechner aus edlem Geschlechte bei Cahors und erblickte das Licht der Welt im J. 1544. Später gelangte er zum Besitze der Abtei-Commende Rieux bei Toulouse. Als er sich etwas genauer um das Ordensleben erkundigte und in der Zelle eines Mönches die Regel des hl. Benedictus fand, traf es sich, daß das Lesen des zweiten Kapitels, welches vom Abte handelt, ihn mit Schamröthe erfüllte. Alsbald verließ er die Welt, nahm das Ordenskleid und erneuerte seine Abtei von Grund aus. Alle widerspenstigen Religiosen entließ er und nahm dafür andere heilsbegierige Männer auf. Sie enthielten sich beständig des Fleisches und alles dessen, was vom Fleische kommt, auch der Fische; sie aßen immer nur Einmal des Tages und zwar auf dem Boden sitzend. Ihr Bett war ein nacktes Brett oder der Boden. Barrière leuchtete ihnen in allen Uebungen mit dem schönsten Beispiele voran und erregte dadurch allenthalben Bewunderung. Papst Sixtus V. schätzte den gottseligen Abt sehr hoch und bestärkte ihn in seiner Lebensweise. Leuchtend durch die Gabe der Wunder und Prophezie starb er zu Rom im J. 1600. Verschiedene Schriftsteller geben ihm verschiedene Titel. Saussaius zählt ihn den »Frommen,« Henriquez und Bucelin den »Seligen,« Lechner den »Ehrwürdigen« bei. Die von ihm gestiftete Congregation der verbesserten Bernardiner oder Feuillans verbreitete sich über Frankreich und Italien. Bei den Bollandisten findet er sich am 28. April (III. 546) unter den »Uebergangenen.« (Lech.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 361.
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