Johannes Gandavensis (819)

[396] 819Johannes Gandavensis, (29. al. 27. Sept.), oder Gandensis, d.i. Johannes von Gent (Gandavum, Ganda), auch Eremita S. Claudii genannt, wird von einigen Hagiologen am 29. Sept. als »selig« angezeigt. Die Quelle aber, aus welcher diese Hagiologen selber ihre Anzeige schöpften, sage nichts davon, daß er »selig« sei; auch erhelle aus ihr noch weiter, daß er nie eine öffentliche Verehrung genossen. Johannes, welcher nach Migne im J. 1419 bei den Dominicanern zu Troyes (Trecae) begraben wurde, nach den Bollandisten aber erst nach 1419 starb, ward im J. 1482 erhoben, und sollen Wunder bei dieser Gelegenheit an den Tag getreten seyn. König Ludwig XI. von Frankreich ließ ihn nämlich, um die Canonisation zu erlangen, erheben; allein die Canonisation ist nie erreicht werden. Da also keine öffentliche Verehrung irgend sich vor Augen stellt, so wollen die Bollandisten auf sein Leben nicht weiter eingehen. Ueber seine Benennung Gandavensis stellen sie die Frage, ob es nicht etwa, wenn es nicht der Ortsname ist, der Familienname sei. Bei Migne wird der 27. Sept. als Tag der Verehrung dieses Johannes, welcher bei ihm »selig« heißt, angegeben. (VIII. 2.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 396.
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