[351] 389Johannes Gradenicus, (4. März, al. 5. Dec. etc.), auch Gradonicus genannt, ein Schüler des hl. Romualdus, stammte aus einer venetianischen Familie und schloß sich mit mehreren Andern bald dem hl. Romualdus an, in dessen Lebensgeschichte er bei den Bollandisten am 7. Februar (II. 106–109) öfter erwähnt wird. Da er einmal wider den Willen seines Meisters mit noch einem Andern nach Jerusalem reisen wollte, brach er ein Bein, bereute hernach seinen Ungehorsam, ließ sich dann nach seiner Genesung in der Nähe des Klosters von Monte-Cassino eine Zelle bauen und lebte dort 30 Jahre lang ein vollkommenes Bußleben. Der Ehrabschneidung war er so abhold, daß in seiner Gegenwart Niemand die mindeste üble Nachrede auszusprechen wagte. Endlich starb er im J. 1012. Nach seinem Tode geschahen auf seine Fürbitte einige Wunder. Sein Andenken wird in Camaldoli und Monte-Cassino begangen; doch in den betreffenden Martyrologien ist er nicht zu finden. Bei Lechner heißt er »gottselig,« bei Bucelin aber, der ihn am 5. December, dann am 4. März und 20. Februar, ja im Nommenclator und Index auch noch am 5. Nov. hat, heißt er »selig,« dann »ehrwürdig« und am 20. Februar sogar »heilig« – ein neuer Beweis, wie unzuverlässig Bucelin's Angaben manchmal sind. †
Heiligenlexikon-1858: Gradenicus, B.