Johannes Humilis (942)

[416] 942Johannes Humilis kommt im »Leben der Väter« von Sintzel (II. 745) vor. Dort heißt es ungefähr so: Wir kamen in ein Dorf, 6 Meilen von Rosus, wo, wie man aussagte, ein großer Einsiedler unter dem Steine, den man uns zeigte, begraben liegen sollte. Man erzählte uns, die Dorfbewohner hätten vor etwa 7 Jahren auf dem Gipfel des Berges, auf dem das Dorf lag, ein helles Licht gesehen, als ob Feuer angezündet wäre. Da sie das Licht mehrere Nächte nach einander bemerkten, stiegen sie eines Tages hinauf, fanden aber nirgends im Walde eine Spur von einem Feuer oder eine Brandstätte. Darauf begaben sich die zwei alten Männer, die alles dieses erzählten, in einer Nacht mit bewaffneten Leuten zum Schutze gegen die wilden Thiere auf den Berg an die Stelle, wo das Feuer sich zeigte, wo sie bis zum nächsten Tage verblieben. Am Morgen sahen sie eine mäßige Höhle an jenem Platze, und wie sie hineingingen, entdeckten sie einen verstorbenen Einsiedler, der einen Bußgürtel trug und einen Mantel anhatte, in der Hand aber ein silbernes Kreuz hielt. Auch lag ein Zettel bei mit der Schrift: »Ich, Johannes der Demüthige, bin gestorben in der fünfzehnten Römer-Zinszahl.« Die Berechnung habe ihnen einen Verfluß von 7 Jahren angezeigt. Der Leib sei noch unversehrt gewesen, als sei der Mann erst heute gestorben. Wir nahmen ihn mit uns und begruben ihn mit allen Ehren in der Kirche. Nach Migne (II. S. 1470) lebte er am Ende des 6. Jahrhunderts. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 416.
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