Johannes II., S. (3)

[209] 3S. Johannes II. (12. Jan.), Erzbischof von Ravenna, der zweite dieses Namens findet sich bei den Bollandisten etwas ausführlicher behandelt und zwar nach Hieronymus Rubeus, nach welchem es drei Bischöfe von Ravenna gibt, die als Heilige verehrt werden, nämlich 1) der heil. Johannes, mit dem Beinamen Angeloptes (so genannt, weil er einmal bei der hl. Messe einen Engel sah), der Nachfolger des heil. Exuperantius und Vorfahrer des hl. Petrus Chrysologus (439–450), somit nach Zedler (XXX. 1091) der 21. Bischof von Ravenna, welcher am 7. Juli starb; 2) unser hl. Johannes II., welcher nach Rubeus Nachfolger des Neon war, aber bei Zedler nicht »heilig« genannt wird; 3) ein dritter hl. Johannes, welcher später ein Eremitenleben führend, am 21. Nov. starb und in Arezzo verehrt wird. Von unserm hl. Johannes II. berichtet Rubeus, auf seine Fürbitte habe der Hunnenkönig Attila die Stadt Ravenna verschont; dieses Beispiel habe dann Papst Leo I. der Große im J. 452 nachgeahmt und den Attila gleichfalls gnädig für Rom gestimmt. Die Bollandisten bemerken, daß anderwärts dieses Factum nur dem hl. Papst Leo allein zugeschrieben werde. Bei W.W. (IX. 44) findet sich die vermittelnde Angabe, daß unser heil. Erzbischof Johannes in jener Gesandtschaft gewesen sei, die sich unter Leo's Vortritt zu Attila begab und ihn zum Rückzug nach Italien bewog etc. Nach Zedler hätte er die Regierung im J. 450 als der 23. Bischof von Ravenna und als Nachfolger des heil. Petrus Chrysologus angetreten und bis zum Jahre 496 geführt, womit auch die Angaben bei W.W. übereinstimmen; bei den Bollandisten aber ist das J. 495 als sein Todesjahr bezeichnet. Nach W.W. war er kein unwürdiger Nachfolger des hl. Petrus Chrysologus; zwar sei er von Papst Simplicius (467–482), weil ereinen Bischof gegen[209] dessen Willen geweiht hatte, ernstlich getadelt worden, übrigens aber habe er nach Kräften und mit bestem Willen sein Amt gefördert und sei überall, wo es in jener für Italien so unglücklichen Zeit zu helfen und zu retten gab, hervorgetreten etc. Auch im Mart. Rom. ist dieser hl. Erzbischof Johannes am 12. Jan. angegeben. (I. 727.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 209-210.
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