[395] 811Johannes IX., (23. Sept.), römischer Papst, war der Sohn eines gewissen Rampoaldus aus Tivoli und zählt zu den trefflicheren Päpsten. Er war der Nachfolger des Papstes Theodor II. und regierte von 898 bis 900. Damals hatte in Italien, wo sich Arnulf, Berengar und Lambert um die Herrschaft und die Kaiserkrone stritten, Letzterer die Oberhand. Dieser Kaiser Lambert verweigerte dem tumultuarisch zum Papste gewählten Sergius III. die Anerkennung, und unter seinen Auspicien wurde unser Johannes im J. 898 als Papst gewählt und geweiht. Nach Bucelin, welcher ihn am 23. Sept. angibt, war er ein Benedictiner aus dem Kloster zu Tivoli. Er hielt während seines kurzen Pontificats 3 Synoden, stets bemüht, die [395] schweren Gebrechen zu heilen, in denen damals die Kirche verstrickt lag. Doch sind nur die Acten von zweien noch übrig. Die weitern Begebenheiten seines Pontificats mögen bei Aschbach (III. 516) und W.W. (V. 753) nachgelesen werden. Haas sagt zu Ende seiner Abhandlung (S. 217), daß Johannes IX. voll kirchlichen Eifers in böser Zeit war und im Juli oder August, nach Andern am 30. Nov. des J. 900 seinen Hintritt nahm, ein würdiger Schlußstein des 9. Jahrhunderts. †