Johannes Parmensis, B. (190)

[300] 190B. Johannes Parmensis (19. al. 20. März, 20. Febr.). Dieser sel. Johannes wurde wegen seiner Wissenschaft und Frömmigkeit im J. 1247 zu Avignon zum siebenten General des Franciscaner-Ordens gewählt und erwarb demselben viele Privilegien. Papst Innocenz IV. sandte ihn nach Griechenland, um dort für die Rückkehr der Schismatiker zur römischen Kirche thätig zu seyn. Als er nach seiner Wiederkehr im Orden eine strengere Disciplin einführen wollte, bekam er viele Feinde, legte im J. 1256 das Generalat nieder, lebte zu Grecia (Grece) (in Val de Rieti) und starb, im Begriffe noch einmal nach Griechenland zu reisen, in einem Alter von 80 Jahren zu Camerino im J. 1289. Ihm folgte als 8. General des Ordens der hl. Bonaventura1. Nach Hub. Men., wo er (vielleicht durch einen Druckfehler) das Jahr 1239 führt, hieß er eigentlich Johannes Genesius Guaic. Auch im Elenchus nennen am 20. Febr. die Bollandisten einen Johannes de Parma, Ord. S. Fr., welcher wahrscheinlich unser sel. Johannes ist. Im Allg. Mart. und im Kal. des 3. Ordens wird er am 20. März genannt. Nach W.W. (X. 299) war er ein begeisterter Verehrer des sel. Joachimus3, Abtes von Fiore. (III. 57.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 300.
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