Johannes a Cubito (742)

[389] 742Johannes a Cubito, (23. Aug.), ein Cistercienser-Abt von Waldsassen in der Oberpfalz, hatte nach Bruschius (S. 252) seinen Namen »Johannes von Ellenbogen«,, (Cubitus) von der böhmischen, an der Eger gelegenen kleinen Stadt Ellbogen (Elnbogen, Steinellbogen, böhmisch Loket). Früher Prior, wurde er im J. 1313 Abt und zwar, wie auch bei Zedler (LII. 1485) steht, der 17. Abt von Waldsassen. Johannes machte sich eben so sehr um das Zeitliche seines Klosters verdient, als er selbst ein milder, leutseliger Mann war, der aber über der Zucht nach der Cistercienser Regel sorgfältig wachte, das Wort Gottes auf angenehme Weise vortrug und selbst in seinen Handlungen überall große Tugend bewies. Er genoß des Kaisers Heinrich VII. große Gunst. Von dem nachfolgenden Kaiser Ludwig IV., dem Bayer, bekam er als Ersatz für die dem Stifte durch den Burggrafen von Nürnberg zugestoßenen Verwüstungen mehrere Freiheiten und Vergünstigungen, z.B. das Patronat der Kirchen von Berngau in der Eichstätter und von Harburg in der Augsburger Diöcese, und Wiedereinsetzung in dieses, ihm gewaltsam entzogene, Recht in mehrern andern Orten. Er legte im J. 1325 die Abtswürde nieder und zog sich mit einer jährlichen Pension auf das Schloß Hardeck in Oesterreich unter der Enns zurück, welches er im J. 1316 käuflich erworben hatte. Als er kränklich wurde, ließ er sich wieder nach Waldsassen zurückbringen, wo er, ein eigenes kleines Haus bewohnend, seine Tage beschloß. Bei Bucelin und Chalemot heißt er »ehrwürdig«. Bei Zedler (VIII. 908.) ist auch angezeigt, daß er De vita monachorum monasterii Waldsassensis geschrieben habe. Sein Todesjahr ist in den uns zu Gebot gestandenen Quellen nicht angezeigt. Bei den Bollandisten steht er am 23. Aug. unter den Uebergangenen mit dem Bemerken, daß ihm Henriquez den Titel eines »frommen Vaters« gebe. (IV. 553.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 389.
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