Johannes de Monte Corvino (323)

[343] 323Johannes de Monte Corvino, (17. Jan.), ein Franciscaner aus dem Städtchen Monte Corvino in Apulien, dann Erzbischof von Cambalu94, erscheint nach W.W. (V. 722) im J. 1272 als Gesandter des griech. Kaisers Michael VIII. Paläologus I. an Papst Gregor X. in Angelegenheit der griechischen mit der römischen Kirche. Später unternahm er eine Reise in das mongolische Reich und machte bei seiner Rückkehr den Papst Nikolaus IV. aufmerksam auf die günstige Stimmung des Groß-Khans und anderer tartarischer Fürsten für das Christenthum. Hierauf wurde er nun von dem Papste im Jahr 1289 als Missionär in das Mongolenreich gesendet und ließ sich zuletzt zu Cambalu (jetzt Peking), der Residenzstadt des großen Khans, nieder. Obwohl er größtentheils ganz allein war und von den Nestorianern viel zu leiden hatte, gewann er doch bis zum J. 1305 sechstausend Menschen für das Christenthum. Im J. 1307 erhob Papst Clemens V. den unermüdeten und gesegneten Missionär zum Erzbischof von Eambalu und päpstlichen Legaten des ganzen Orients. Zugleich gab er ihm 7 Minoriten als Suffragan-Bischöfe mit, von welchen dann, Johannes im J. 1308 zu Cambalu die bischöfliche Weihe erhielt. Die erste Suffragankirche errichtete er in der Stadt Cayton. Nach Hub. Men. soll er auch den Tartaren-Khan Cobyla, welcher dort am 12. und 25. April als Johannes481 vorkommt, zum Christenthum bekehrt haben. Auch habe er sogar in dem von China weit entfernten Afrika gewirkt, wo er ganz Abyssinien, ebenso wie in Asien ganz Kitai dem Christenthume zugeführt habe. Er sei gegen 60 Jahre alt geworden. Die ursprünglichen Urkunden seiner Mission seien zwar vor Alter unleserlich geworden (nach W.W. sind noch zwei Briefe von ihm vorhanden); aber sein Wirken sei in andern Documenten, z.B. bei Wadding, bezeugt. Auch bei den Bollandisten ist er erwähnt, nämlich in dem Leben des sel. Odoricus am 14. Januar (I. 991. nr. 19. a), wo es von ihm heißt, daß er im J. 1299 im Cambalech eine christliche Kirche gebaut habe und im J. 1307 zum Erzbischof von Cambalu (Cambaliensis) ernannt worden sei. Nach Hub. Men. wäre er im J. 1310 gestorben, nach W.W. aber im J. 1330. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 343.
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