[228] 38S. Johannes Erem. (27. al. 28. März). Geboren zu Lykopolis, einer Stadt nördlich von der Thebais in Aegypten, gegen das J. 305, erlernte dieser hl. Johannes in seiner Jugend ein Handwerk, wählte aber mit dem 25. Jahre die Einsamkeit, hielt sich dann in fünf verschiedenen Klöstern auf, bis er endlich in der Nähe seiner Vaterstadt auf einem Berge eine Zelle baute, in welcher er bis in sein 90. Jahr ein heil. Leben führte, ohne sie auch nur Einmal zu verlassen. Er vermauerte den Eingang und ließ nur ein Fenster offen, durch welches man ihm seinen Lebensunterhalt reichte, und durch welches er Samstags und Sonntags Jenen Unterricht ertheilte, die ihn besuchten. Er besaß die Gabe der Wunder und Weissagung, und prophezeite dem Kaiser Theodosius seine Siege, die er in den Jahren 388 und 394 erfocht. Die Kopten und Aegypter feiern sein Gedächtniß am 17. Oct., welches denn auch der Tag seines im J. 394 erfolgten Todes seyn mag. Dagegen setzt ihn das Mart. Rom. auf den 27. März. Er kommt auch unter den Praetermissis am 27. März (III. 685.) vor und zwar als S. Johannes Obediens, dann auch am 28. März (III. 709). Auch habe er (Oct. VIII. 42. nr. 12) den Beinamen Senuphius, d.i. »Prophet,« gehabt und komme im Leben der hhl. Cyrus2 und Johannes13 (31. Jän.) als dieser Senuphius (Jan. II. 1087. nr. 19) vor, wo es (nr. 18) statt Scete viel mehr Siut heißen müsse, was nichts Anderes als Lycopolis sei. (III. 692.)