[230] 52S. Johannes, (30. April), Bischof von Chalon für Saône (Cabilonum) in Frankreich, war nach einem Briefe des Sidonius Apollinaris, der bei den Bollandisten sich findet, zuerst Lector, dann Archidiakon und wurde später, da die Einwohner von Chalon wegen der Wahl eines Bischofes im Streite waren, von dem hl. Bischof Patiens von Lyon im Vereine mit andern Bischöfen zum Bischofe von Chalon geweiht, wodurch der Friede wieder hergestellt wurde. Nachdem er das bischöfliche Amt längere Zeit mit Segen geführt hatte, starb er um das J. 470 (nach Migne aber um 490). Sein unmittelbarer Nachfolger war der hl. Silvester (20. Nov.). Andere Nachfolger waren die hhl. Desiderius2 und Flavius2, welcher dem ersten [230] und zweiten Concilium von Macon (Matisco) in den Jahren 582 und 585 beiwohnte und das Kloster von St. Peter in Chalon gründete. Diese zwei Bischöfe soll Papst Johann VIII., da er im J. 878 auf seiner Rückkehr von dem in Troyes (Trecis) gehaltenen Concilium durch Chalon reiste, sammt unserem Bischofe Johannes heilig gesprochen und zugleich angeordnet haben, daß ihr Fest am 30. April gefeiert werde, auf welchen Tag auch das Fest des hl. Priesters Desideratus2 von Chalon fällt, von dem der hl. Bischof Gregorius35 von Tours sagt, er habe diesen durch Heiligkeit ausgezeichneten Mann im Kloster Gourdon (Gurthonense) gesehen, wo er vielen Kranken, namentlich den an Zahnschmerzen Leidenden, durch sein Gebet Gesundheit verschaffte und um das J. 570 starb. Am Schlusse der Abhandlung über die hhl. Bischöfe Johannes. Desiderius und Flavius, mit welchen noch der hl. Priester Desideratus verbunden ist, fügen die Bollandisten bei, in einem alten, zu Lyon im J. 1520 gedruckten Proprium der Kirche von Chalon finde sich am 30. April vorgeschrieben das Fest der hhl. Bischöfe Silvester, Johannes, Agricola2, Flavius, Veranus, Gratus6, Lupus, Tranquillus und Desiderius, und des hl. Priesters Desideratus. (III. 778.)