[433] 1Jonathan, (1. Oct.) Vom Hebr. Jehonathan = Deus dedit, Gottesgabe etc., wie Nathanaël, und im Griech. Theodorus, Dorotheus etc. – Den Namen Jonathan, nach der Vulgata auch Jonathas, führten im A. T. mehrere Männer, unter denen der durch seine heroische Freundschaft für David gerühmte Sohn des Königs Saul (1. Kön. 13–31) am bekanntesten ist. Doch diesen konnten wir in keiner hagiologischen Quelle finden; dagegen steht der Machabäer Jonathan bei den Bollandisten am 1. Oct. (l. 5) mit dem Bemerken, daß er an diesem Tage mit mehreren andern Machabäern (vgl. Johannes828) bei Grevenus erwähnt werde. Die Geschichte dieses Jonathan ist im I. Buche der Machabäer in 5 Kapiteln (9–13) enthalten. Man findet sie kurz vorgetragen auch bei W.W. (V. 783), wo man sie nachsehen mag. Wir wollen hier nur die Hauptmomente anführen. Jonathan, welcher nach 1. Mach. 2, 5 den Beinamen Apphus führte, war der jüngste der fünf Söhne des Hohenpriesters Mathias. Nachdem dessen dritter Sohn Judas (s. S. Judas6) im Kampfe gegen den syrischen Feldherrn Bacchides im J. 160 v. Chr. gefallen war, wurde an dessen Stelle Jonathan zum Anführer gewählt (9, 29–31). Er kämpfte gegen Bacchides mit wechselndem Glücke, bis dieser endlich Frieden mit ihm schloß und das Land verließ (9, 58–73). In Folge dessen gewann Jonathan immer größere Macht, so daß bei dem zwischen Demetrius und Alexander Balas entstandenen Kriege Beide um seine Freundschaft sich bewarben. Jonathan trat auf die Seite des Alexander, der bald darauf den Demetrius bezwang und König von Syrien wurde (10, 46–50). Nachdem er noch mancherlei Kämpfe durchgemacht, dann das schon von seinem Bruder Judas geschlossene Bündniß mit den Römern erneuert und ein anderes mit den Spartanern geschlossen hatte (12, 1 ff.), befestigte er Jerusalem, wurde aber später von Tryphon hinterlistig gefangen genommen und mit seinen beiden Söhnen bei Baskama getödtet (13, 1–23). Israel betrauerte ihn mit großer Klage viele Tage lang. Sein zweiter Bruder Simon, welcher sein Nachfolger wurde, hatte Jonathan's Gebeine holen lassen und sie in Modin, der Stadt seiner Väter, bestattet. Er ließ dort für seine Familie ein prächtiges Grabdenkmal errichten, das weit in der Gegend bis vom Meere aus gesehen wurde (13, 25–30) und noch zu den Zeiten des hl. Hieronymus sich zeigte. †