[503] S. Judulus, (2. März), frz. St-Jole oder Judule, ein Abt, der bei den Bollandisten im Leben des hl. Joava (s.d.) am 2. März (I. 138–141) öfter vorkommt. Sein in der Bretagne gelegenes, zur Diöcese Quimper gehörendes, uraltes Benediktiner-Kloster heißt. Landevenec (Landteneuecum), ist jetzt ein kleiner Flecken und nicht weit von der Stadt Le Fou oder Faou (Faovium) entfernt, wo der Aufen oder Aven (Faovius) in den Meerbusen von Brest sich ergießt. Da der hl. Joava, welchem der hl. Judulus das heil. Kleid gegeben und zum Pfarrer von Brasparz gemacht hatte, Viele zum wahren Glauben bekehrte, erregte er den Zorn des Neffen eines gewissen Aristagnus, welcher das Schloß Kerar-Rove in der ehemal. franz. Landschaft Cornouailles (Cornovallia) bewohnte. Dieser ungenannte Neffe nun, welcher die Gegend von Le Fou beherrschte und den Geistlichen eben so feind als sein Onkel ihnen gewogen war, benützte eine Gelegenheit, wo die Klostervorsteher von Cornouailles in einem Kloster zusammen kamen, erbrach die Thore der Kirche und ermordete nebst mehreren Mönchen auch den Abt Thadecus. welcher eben die hl. Messe las. Unser hl. Judulus floh nach seinem Kloster, wurde aber von dem Mörder eingeholt, der ihm sodann den noch blutigen Dolch in das Haupt stieß. Der hl. Joava, welcher glücklich in seine Pfarrei entkam, begrub hierauf seinen theuern Meister Judulus und die übrigen Ermordeten, dem Mörder aber folgte eine arge Strafe auf dem Fuße nach etc. – Auffallend ist, daß Marangoni (I. 316), welcher das Leben des hl. Joava aus der nämlichen Quelle, wie die Bollandisten, ane führt, unsern hl. Judulus immer S. Indulus nennt, der doch sonst nirgends vorkommt. †