Kenicus, S.

[599] S. Kenicus wird am 11. Oct. von Dempsterus im schottischen Menologium vorgetragen. Auch als S. Canicus, Canithus, Caynicus, Cainechus, Cainectus, Cachinnechus, Cannechus, Kainechus, Kaiunicus und Kannichus kommt er vor und zwar überall am 11. Oct. Der Hagiolog Camerarius aber setzt ihn als S. Cahinnicus am 2. Juli (I. 294). Uebrigens ist er der am 11. Oct. gefeierte hl. Abt Kenny oder S. Cannicus (s. d) von Killkenny in der irischen Grafschaft Offery oder Ossory (Ossoria), von welchem wir hier aus den Bollandisten noch Folgendes nachtragen wollen: Sein Vater soll Laydecus, seine Mutter Melda geheißen haben, und sein Geburtsort in der Gegend von Kannachte, der Ort seiner Erziehung aber in Kennbuge gewesen seyn; nach den irischen Annalen ist er im J. 527 geboren und im J. 599 gestorben. Als er herangewachsen war, reiste er nach England (Wales) zum hl. Abte Docus, der ihn unterrichtet haben soll, von welchem aber die Bollandisten sonst nirgends etwas finden konnten. Später kehrte er nach Irland zurück und stellte sich unter die Leitung des hl. Abtes und nachmaligen Bischofs Finianus6 von Cluain-Irraird (Clonardia), unter welchem er in der Tugend große Fortschritte machte. Später gründete er selbst ein Kloster in Achadbho d.h. »Ochsenfeld« (lat. Campulus bovis, engl. The Ox's field), welches nach und nach zu einer Stadt beranwuchs, und wo früher der Bischof von Ossory residirte, der dann in die Stadt selbst übersiedelte, die eben so wie später die ganze im Süden Irlands gelegene Grafschaft von unserm hl. Abte den Namen Cellcanic oder Kilkenny erhalten [599] hat; denn Kilkenny bedeutet »Zelle oder Kirche des Kenny.« Der hl. Kenny war befreundet mit dem hl. Columba, mit dem hl. Mochoemocus oder Pulcherius und andern berühmten Männern seiner Zeit, und hat selbst durch seinen Eifer in Verbreitung des christlichen Lebens durch ganz Irland sich so ausgezeichnet, daß er zu den berühmtesten Heiligen gerechnet wird, deren Tugenden die schönste Zierde Irlands waren. Im Proprium von Irland steht er am 9. Oct. als S. Canicus, doch im Mart. Rom. und bei den Bollandisten am 11. Oct., dort auch als S. Canicus und hier als S. Cannicus. (V. 642–646).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 599-600.
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