[623] S. Kinnia, (1. Febr.), eine irische Jungfrau, wurde zwar schon als S. Cinnia27 erwähnt, doch wollen wir hier aus den Bollandisten noch Einiges nachtragen. Der Vater dieser hl. Jungfrau hieß nach Colganus und Andern Euchadins (Cochadius, Echodius), war König von Origeillen, was der Grafschaft Louth entspricht, und wohnte in der Stadt Clogher (Clocharia). Nach Jocelin hieß der Vater Echu und wollte eben seine Tochter verheiraten, als der hl. Patricius in die Gegend kam und sie bewog, sich Gott zu weihen. Der noch heidnische Vater gestattete es endlich, aber nur unter der Bedingung, daß der hl. Patricius ihm dafür das Himmelreich verspreche etc. Der Heilige that es im Vertrauen auf Gott, und so erhielt denn die hl. Kinnia von ihm den Schleier im Kloster zu Druim-dubhain oder Drom-dubhain bei Clogher, wo sie durch ihr heiliges Leben viele Andere nach sich zog und um das J. 480 gottselig starb, im Leben und nach dem Tode durch Wunder ausgezeichnet. Die Vorsteherin dieses Klosters war damals die Jungfrau Cetuberis, auch Ethembria und Cetamaria28 genannt, die erste irische Nonne, welche vom hl. Patricius den Schleier erhalten hatte. – Inzwischen war König Echu, der seine Taufe noch immer verschoben hatte, auf's Krankenbett gekommen; und da er seinen Tod herrannahen sah, ließ er den hl. Patricius zu sich bitten, starb aber noch vor seiner Ankunft. Da erweckte ihn der Heilige durch sein Gebet vom Tode, unterrichtete ihn im Glauben, taufte ihn und gab ihm die hl. Communion, worauf er dann freudig in's Himmelreich einging. (I. 96).