Konrad (2)

[638] 2Konrad, (4. Mai), dieses Namens der I.45, war der 9. Abt des von den Grafen von Matsch gestifteten Benedictiner-Klosters Marienberg (Mariae mons) in Tirol, dessen erste 4 Aebte vom Kloster Ottobeuren in der Diöcese Augsburg dahin kamen, während der fünfte, Namens Volger, beinahe »mit Gewalt von Ottobeuren als Abt nach Marienberg gezogen« wurde. Konrad I. war ein Landeseingeborner, der wegen seiner Thatkraft in einem Alter von 24 Jahren im J. 1218 zum Abte gewählt wurde. Er leitete das Kloster mit großer Weisheit, indem er in jenen bedenklichen Zeiten der Zerwürfnisse zwischen Papst und Kaiser »dem Kaiser gab, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.« Alle seine Handlungen waren so gerecht und auf christliche Liebe gegründet, daß man ihn schon im Leben einen Heiligen hieß. Als er am 4. Mai (nach Zedler am 8. Juni) 1254 in der Nacht starb, soll das Glöcklein des Benedictinerklosters San Nicolo bei Riva, mit welchem er durch einen jungen Pater, der ihn vor 12 Jahren besucht hatte, befreundet war, von selbst geläutet haben, und in der darauf folgenden Nacht er selbst [638] den dortigen Benedictinern erschienen seyn und ihnen mancherlei Mahnungen bezüglich einiger Verhältnisse ihres Klosters gegeben haben etc. (Em.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 638-639.
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