Kornelius, S.

[640] S. Kornelius, (4. Juni), Erzbischof von Armagh in Irland, auch Concord genannt, wurde zwar schon (Bd. I. S. 654) als S. Concors kurz angeführt, doch wollen wir hier noch Einiges berichtigend nachtragen. Gewiß ist, daß in dem ehemaligen zur Abtei Ainai oder Aisnay (Athanacum) bei Lyon gehörigen Priorate Lemens oder Lemenzo (Prioratus Lemensis) bei Chambery (Cameriacum) in Savoyen der Leib eines hl. Bischofs Concors (unrichtig manchmal Concordius geschrieben) verehrt wird, welcher in der dortigen St. Peterskirche beigesetzt ist. Zeuge dessen ist besonders ein Hymnus, welcher vor dem Altare dieses Heiligen angeschrieben ist. In diesem Hymnus wird nun der hl. Concors unter Anderm »Pastor (pater) Illandiae«, und in der Ueberschrift »Archiepiscopus Yllandiae« genannt. Dieses Wort gab Veranlassung, daß Einige ihn als Bischof von Island, Andere gar als Bischof von Ilanz in Graubündten bezeichneten, obwohl da niemals ein bischöflicher Sitz war. Aber schon der Bollandist Papebroch bemerkt am 4. Juni (I. 413), daß er nach Ferrarius sicherer als ein Bischof von Irland genommen werde; doch könne er, wenn er wirklich ein Erzbischof gewesen sei, nicht vor dem J. 1150 gelebt haben, indem erst in diesem Jahre Erzbischöfe in Irland, deren Primas der Erzbischof von Armagh ist, aufgestellt worden seien. Uebrigens zweifelt Papebroch, ob der hl. Concors wirklich ein Erzbischof gewesen sei, und überläßt es gelehrten Irländern, hierüber Näheres anzugeben. Diese näheren Angaben haben wir nun wirklich in Dr. Kelly's »Calendar of Irish Saints« (p. 110) gefunden. Dort heißt es nämlich, daß im J. 1176 der hl. Cornelius, Abt des Klosters St. Peter und Paul und Erzbischof von Armagh, auf seiner Rückreise von Rom zu Chambery im Rufe der Heiligkeit gestorben sei, und sein Fest dort ritu dupl. gefeiert werde. Er sei in Irland unbekannt gewesen, bis sein gelehrter und frommer Nachfolger, der gegenwärtige Erzbischof und Primas Joseph Dixon von Armagh, als er im J. 1854 der Verkündigung des Dogma der unbefleckten Empfängniß Mariä in Rom beiwohnte, dort erfuhr, daß im Kloster St. Peter zu Lemenc bei Chambery die Reliquien des hl. Cornelius oder Concord (Conor mac Concoille) aufbewahrt werden, und daß sie am 1. Juli. 1854 in einem neuen Schreine [640] mit großer Feierlichkeit auf dem Altare ausgesetzt worden seien. Auf seiner Rückreise von Rom kam nun der Erzbischof Joseph nach Lemenc, celebrirte die hl. Messe vor den Reliquien seines heil. Vorfahrers und nahm einen Theil derselben mit sich nach Armagh. Schließlich ist noch bemerkt, daß das Fest des hl. Cornelius am 4. Juni, als an seinem Sterbtage, gefeiert werde. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 640-641.
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