[728] 1S. Lea, (22. März), eine fromme römische Wittwe, die nach dem Tode ihres Mannes durch einen hohen Grad der Demuth und Selbstverleugnung sich auszeichnete. Sie trug ein härenes Kleid, brachte den größten Theil der Nacht im Gebete zu und wurde gleichsam die Mutter gottgeweihter Jungfrauen, welche sich ihr anschlossen. Ihr Tod erfolgte zu Rom um das J. 383. Der hl. Hieronymus stellt in seinem 24. Briefe an die hl. Marcella einen sehr schönen Vergleich an zwischen dem Tode der hl. Lea und jenem eines Heiden, mit Namen Prätextatus, der zur nämlichen Zeit aus der Welt geschieden, nachdem er zuvor zum Consul erwählt worden war. Der hl. Hieronymus nennt sie »Kloster-Vorsteherin« (monasterii princeps) und sagt, daß sie ihre Untergebenen mehr durch Beispiel als durch Worte belehrt habe. Nun ruhe sie mit dem armen Lazarus im Schooße Abrahams aus von ihren Mühen und genieße die ewige Herrlichkeit, während der heidnische Consul Prätextatus, der erst vor wenigen Tagen im höchsten Glanze das Kapitol bestiegen habe, nun arm und verlassen da liege und wahrscheinlich das Schicksal des reichen Prassers theile etc. Ihr Name steht auch am 22. März im Mart. Rom. (III. 383).