Leo, S. (14)

[745] 14S. Leo, (25. Mai), frz. St-Léon oder Liey, war Abt von Mantenay (Mentuniacum) in der Diöcese Troyes (Trecensis) in Frankreich. Er war in dem etwa 2 Stunden (lieues, lat. Leuca) von Troyes entfernten Städtchen Mantenay von frommen Eltern geboren. Bald erreichte er eine große Gelehrsamkeit in den Wahrheiten des hl. Glaubens und mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit erlernte er die Psalmen David's. Als der hl. Romanus, der Kloster Mantenay gegründet hatte und dann der erste Abt davon war, zum Bischofe von Reims ernannt wurde, ward unser hl. Leo als 2. Abt über dasselbe gesetzt. Er war von großer Reinheit und Selbstverleugnung und brachte in Beten und Fasten seine Tage hin. In einer Nacht erschienen ihm einmal die hhl. Bischöfe Hilarius von Poitiers, Martinus von Touc und Anianus von Orleans in Gestalt dreier Lichte strahlender Männer, welche ihm seinen nahen Tod ankündigten und zum Zeugniß dessen den Auftrag ertheilten, den so eben verstorbenen hl. Priester Maurelius, von welchem die Bollandisten am 21. Mai (V. 43) handeln, in der Kirche des hl. Ursio zu begraben. Unser hl. Leo erfüllte diesen Auftrag und nach 3 Tagen kamen jene Heiligen wieder, um unsern hl. Leo zur ewigen Belohnung abzuholen. Er begehrte 3 weitere Tage zur Vorbereitung und starb dann wirklich. Sein Tod fällt in's 6. Jahrhundert. Sein Leichnam soll in der zu seiner Ehre erbauten Kirche der Pfarrei St Leo (frz. St-Lue), die von ihm den Namen trägt, in einem vergoldeten hölzernen Sarge unter dem Hochaltar beigesetzt seyn. Sein Andeaken wird am 25. Mai gefeiert. Das Mart. Rom. nennt ihn ebenfalls an diesem Tage. (VI. 73. Ed. Venet. V. 539).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 745.
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