[752] 26S. Leo, (13. al. 10. Oct.), ein Franciscaner, welcher mit 6 Ordensbrüdern zu Cepta (Septa), setzt Ceuta, in Mauritanien den Martyrtod erlitt. Von diesen 7 Martyrern wurde zwar schon bei S. Daniel9 gehandelt; doch wollen wir hier noch Einiges nachtragen, und zwar nach den Bollandisten, welche ihr Leben am 13. Oct. (VI. 384 bis 392) nach einem alten römischen Breviere geben und einen Commentar vorausschicken, woraus hervorgeht, daß bei verschiedenen Schriftstellern verschiedene Angaben über diese Heiligen vorkommen. Das Sicherste desteht wohl in Folgendem: Wie der hl. Vater Franciscus große Sehnsucht nach der Martyrkrone hatte und zur Erlangung derselben im J. 1219 wirklich in den Orient reiste, so ging dieselbe auch auf mehrere seiner Söhne über. Die ersten, welche im J. 1220 in Marocco die Martyrkrone wirklich erhielten, waren der hl. Berardus1 und seine 5 Gefährten. Ihnen folgten dann bald derhl. Daniel9 mit seinen 6 Gefährten, unter welchen unser hl. Leo bei einigen Schriftstellern den Beinamen a Coriliano von der Stadt Corigiliano im Neapolitanischen hat. Unter ihnen waren 6 Priester; nur der hl. Domnus oder Domnulus war ein Laienbruder. Sie waren aus Calabrien, reisten zuerst nach Tuscien und dann nach Taragona in Spanien, von wo der hl. Daniel mit zwei Gefährten zuerst nacg Ceuta, der Gibraltar gegenüber aud einer Landzunge liegenden Hauptstadt von Marocco (Mauritania Tingitana), überschiffte und dort den anwesenden Katholiken predigte, bis die andern Brüder nachkamen, was am 30. Sept. geschah. Anfangs wohnten sie bei christlichen Kaufleuten außerhalb der Stadt, weil kein Christ ohne Erlaubniß der Saracenen die Stadt betreten durfte. Am Samstage den 2. Oct. empfingen sie andächtig die heil. Sacramente, beteten die folgende ganze Nacht hindurch und gingen am Sonntage den 3. Oct. muthig in die Stadt, wo sie mitten unter den Saracenen mit lauter Stimme riefen, daß nur in Jesus allein das Heil sei. Hierauf wurden sie fürchterlich geschlagen und vor den König geführt, vor welchem sie die falsche Lehre Mohammed's widerlegten und den Glauben an Jesus predigten. Nun ließ der König sie in's Gefängniß werfen, wo sie mit eisernen Ketten gefesselt wurden und auch sonst noch viel zu leiden hatten. Am Sonntag den 10. Oct. wurden sie wieder vor den König geführt und, da sie ungeachtet aller Drohungen standhaft auf ihrem Glauben beharrten, zum Tode verurtheilt, den sie mit großer Freude außerhalb der Stadt durch Enthauptung erlitten. Nach einigen Schriftstellern wäre dieß geschehen am 10. Oct. 1227; aber die Bollandisten weisen nach, daß ihr Tod am 10. Oct. 1221 erfolgte, wie auch bei S. Daniel9 (s.d.) angegeben ist etc. Papst Leo X. hat die Feier ihres Fe stes auf den 13. Oct. verlegt, an welchem Tage sie auch von den Bollandisten behandelt werden. (VI 384–392).