Leobardus, S. (2)

[757] 2S. Leobardus. (31. Dec. al. 25. Febr.), auch Leopardus, frz. St-Léobard oder Leuvart, der Stifter und erste Abt des Benedectinerklosters Marmoutier (Marmontier) oder vielmehr Maur-Moutier (Mauri monasterium) im Elsaß, war nach Migne ein Schüler des hl. Columbanus und wahrscheinlich einer der 12 Mönche von Bangor, die er von Irland nach Gallien gebracht hatte, wie den hl. Abt Deicolus von Lüders (Lura), mit dem unser hl. Leobardus sehr befreundet war. Dieser erhielt vom Könige Childebert II. von Austrasien einen Platz in einem Thale bei Zabern76, wo er ein Kloster gründete, dessen Kirche den hhl. Aposteln Petrus und Paulus, so wie dem hl. Bischofe Martinus geweiht war. Dieses Kloster, in welchem der hl. Leobardus die Regel des hl. Columbanus einführte, hatte anfangs nach ihm den Namen Lewartzell oder Leuwartzell (Leobardi cella), erhielt aber später den Namen Maurmünster oder Maurusmünster von einem Abte Maurus, der dasselbe restaurirte. Nachdem der hl. Leobardus für die Gesittung des Volkes, für die Bekehrung der Ungläubigen etc. außerordentlich viel geleistet hatte, starb er um das J. 615 oder 618. Nach Bucelin wäre er ein Schüler des hl. Benedictus gewesen und im J. 580 gestorben, was aber ohne Zweifel unrichtig ist. Bei Lechner findet er sich am 26. Febr. Die Bollandisten haben ihn am 25. Febr. (III. 486) unter den Prätermissen, bemerken aber, daß sie ihn am 31. Dec. ausführlicher behandeln wollen, an welchem Tage er auch im Elenchus vorkommt. Einige nennen ihn »selig«; bei Migne und Andern aber wird er »heilig« genannt. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 757.
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Heiligenlexikon-1858: Leobardus, S. (1)