Leocritia, S.

[759] S. Leocritia, (15. März), eine Jungfrau und Martyrin zu Cordova in Spanien, von welcher die Bollandisten schon am 11. März (II. 93) im Leben des hl. Martyrers Eulogius3, ihres Lehrers, handeln und daher am 15. März nur darauf verweisen. Von adeligen, aber ungläubigen Eltern entsprossen, wurde sie durch eine Verwandte, Namens Litiosa (n. A. Elitiosa) schon in ihrer frühesten Jugend heimlich im christlichen Glauben unterrichtet, den sie dann später aller Schmeicheleien und Drohungen ungeachtet mit Starkmuth auch öffentlich bekannte, weßhalb sie von ihren Eltern oftmals grausam geschlagen und auf verschiedene andere Weise gequält wurde. Von dieser ihrer Noth ließ [759] sie nun den hl. Eulogius78 und seine Schwester Anulon in Kenntniß setzen, und flüchtete sich dann endlich zu ihnen. Hierüber waren die Eltern im höchsten Grade aufgebracht und gaben sich alle Mühe, sie zu suchen. Nachdem man sie endlich gefunden hatte, wurde sie mit dem hl. Eulogius vor den Richter geführt, der Beide grausam schlagen und dann, als sie standhaft blieben, enthaupten ließ, und zwar den hl. Eulogius am 11., die hl. Leocritia am 15. März 859. Ihr Leib wurde in den Quadalquivir (Baetis) geworfen. Die Christen zogen denselben, welcher immer auf dem Wasser schwimmend blieb, heraus und bestatteten ihn. Im J. 883 kamen ihre Reliquien mit denen des hl. Eulogius nach Oviedo; zu Anfang des 14. Jahrh. fand eine neue Uebertragung derselben statt. Ihr Name ist auch im Mart. Rom. am 15. März aufgezeichnet. (II. 411).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 759-760.
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