Leodegarius (4)

[763] 4Leodegarius, (21. Febr.), ein reicher mächtiger Graf, welcher später aus Liebe zu Jesus den irdischen Ehren entsagte, sein Schwert bei Seite legte und endlich Canonicus bei St. Willibald in Eichstädt wurde. Bei 40 Jahren diente er als Priester in Demuth und Heiligkeit dem Herrn, der ihn vor seinem Tode noch schwer heimsuchte, indem er ihn fünf Jahre vor seinem Tode, wie einst den Tobias, des Augenlichtes beraubte und ihm zum Theil wie einem zweiten Job sein Fleisch faulen ließ, was er aber Alles mit bewunderungswürdiger Geduld und Seelenheiterkeit ohne die leiseste Klage auf sich nahm. Bei seinem Tode bemerkte der ihm beistehende Priester, daß eine Flamme wie das Licht einer Kerze aus seinem Munde hervorging. Er lebte etwa im 11. Jahrhundert und starb [763] im Geruche der Heiligkeit. Ob er irgend eine kirchliche Verehrung je genoß, ist unbekannt. Im Proprium von Eichstädt ist er wenigstens nicht enthalten. Die Bollandisten haben ihn auch nur unter den Prätermissen. (III. 234).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 763-764.
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