[774] 1S. Leonides, (28. Jan.), ein Martyrer zu Antinoë in der Thebais unter Kaiser Diokletian, wird von den Bollandisten am 28. Jan. (II. 832) nach dem Metaphrasten mit dem hl. Asclas (s.d.) genannt, während sie am 23. Jan. (II. 455), wo sie die Acten des hl. Asclas, der auch als Aselas, Asdas, Asclepius und Arselas vorkommt, geben, nichts von ihm erwähnen. Nach dem Metaphrasten war damals Arrianus Präses der Thebais in Aegypten, und als der Befehl des Kaisers Diokletian kam, die Christen zu verfolgen, ergriff er zuerst den Asclas und Leonides, welche er auf erschreckliche Weise bis zum Tode martern ließ. Dann ließ er auch den hl. Philemon ergreifen, und um ihn zum Abfalle zu bewegen, wies er ihn auf die schreckliche Todesart der hhl. Asclas und Leonides hin, worauf aber der hl. Philemon erwiederte: »Eben der Umstand, daß ich die hhl. Asclas und Leonides so muthig für Christus kämpfen sah, hat auch mich zum Kampfe ermuthigt« etc. Als sodann die Reliquien der hhl. Martyrer Philemon und Apollonius4 mit denen der hhl. Asclas und Leonides von den Christen mit allen Ehren begraben worden seien, habe der Präses Arrianus etwas von dem Staube derselben auf sein erblindetes Auge gelegt und gesagt: »In Deinem Namen, Herr Jesus Christus, in welchem jene freiwillig den Tod erwählt haben, lege ich diesen Staub auf mein Auge, und wenn ich sehend werde, will ich auch an Dich glauben« etc. Hierauf sei er wirklich sehend geworden und habe Christum muthig bekannt; dann aber habe man ihn ergriffen und mit vier Andern in's Meer geworfen. Es seien aber dann ihre Leiber von einem Delphin an's Ufer getragen und von den Christen mit denen der hhl. Asclas und Leonides ehrenvoll begraben worden, wobei viele Wunder geschehen seien etc. Der hl. Philemon mit seinen Gefährten wird von den Bollgndisten gm 8, März (J. 751) behandelt,[774] an welchem Tage sie auch im Mart. Rom. stehen, während sie von den Griechen mit den hhl. Leucius, Thyrsus und Callinicus7, die im Mart. Rom. am 28. Jan. als Martyrer von Apollonia unter Decius sich finden, am 14. Dec. verehrt werden. Dabei ist auffallend, daß diese die hhl. Asclas und Leonides nirgends erwähnen. Einige lateinische Martyrologien haben den hl. Leonides am 1. März. Im Mart. Rom. steht er aber ebenfalls am 28. Januar und zwar mit mehreren (ungenannten) Gefährten, was die Bollandisten damit erklären, daß, wie der Metaphrast sagt, in Antinoë nach dem Tode der hhl. Asclas und Lenonides noch 37 vornehme Christen ergriffen und in das Gefängniß geworfen wurden, von denen aber nur der hl. Apollonius den Martyrtod erlitten hat, während die übrigen 36 von dem bekehrten Präses Arrianus entlassen wurden, so daß sie also nicht Gefährten im Martyrtode, sondern nur Gefängniß- und somit jedenfalls Leidens-Genossen waren. (II. 832).
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