Leovigildus, S.

[792] S. Leovigildus et Christophorus MM. (20. Aug.) Nachdem die Saracenen Spanien erobert hatten, wurde der Sitz des Reiches, der vorher wenige Jahre in Sevilla war, nach Cordova verlegt, wo sie anfangs die Christen mit ihren Tempeln und Klöstern schonten, bald aber ihre Freiheit unterdrückten und viele Christen marterten, besonders in den letzten Jahren des Chalifen Abderrhaman II. und in den ersten seines Sohnes Mohammed I. Diese Kämpfe und Siege der Martyrer hat der hl. Priester und Martyrer Eulogius3 (s.d.) unter dem Titel »Memorialis Sanctorum« in drei Büchern herausgegeben, in welchen er die Acten jener Martyrer vom J. 850–856 beschreibt. Unter diesen Martyrern waren auch die hhl. Mönche Leovigildus und Christophorus, welche um das J. 852 wegen ihres Glaubens in den Kerker geworfen, sodann enthauptet und zuletzt verbrannt wurden. Nach dem hl. Eulogius war Christophorus (span. Cristobal) zu Cordova geboren, und nicht blos sein Verwandter, sondern auch von Jugend auf sein Schüler. Nach vollendeten Studien begab sich dieser in das auf dem nahen Gebirge gelegene Kloster des hl. Martinus112, Rojana genannt, wo er ein heiliges Leben führte. Da er nun sah, daß bei den Verfolgungen Einige im Glauben wankten, so wollte er sie ermuthigen und scheute sich also durchaus nicht, dem Richter der Stadt entgegenzutreten und vor ihm Zeugniß von der christlichen Wahrheit zu geben, worauf er in das Gefängniß geworfen und heftigen Martern überantwortet wurde. Damals wurde auch der hl. Mönch Leovigildus aus Illiberis, ein heiliger und gerechter Mann aus dem vom hl. Fructuosus3 gegründeten Kloster der hhl. Justus und Pastor, Namens Fraga, in der Nähe von Cordova ergriffen und nach standhaftem Bekenntnisse seines Glaubens zu Christophorus in das Gefängniß geworfen, wo sie sich gegenseitig [792] für den Todeskampf stärkten. Sie gingen dann Beide mit einander in den Martyrtod. Man warf ihre Leichname auf den Scheiterhaufen; doch wurden dieselben von den Gläubigen, ehe sie noch ganz verbrannt waren, herabgenommen und bei der Basilica des hl. Zoilus beerdiget. Ihre Namen stehen in mehreren Martyrologien und auch im Mart. Rom. am 20. Aug. (IV. 97–100).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 792-793.
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