Lewinna, S.

[802] S. Lewinna, (24. Juli), auch Leuvina, Levinna und Levina, frz. Ste-Lewine, eine Jungfrau und Martyrin in England, welche im Kloster Winoxberg (Bergae S. Winoci, Winocimontium) in Flandern verehrt wurde. Von ihrem Leben ist Folgendes kurz angegeben: Von Jugend auf zeigte sie eine ungemeine Liebe zu Gott und den christlichen Tugenden, namentlich der jungfräulichen Keuschheit und unerschütterlichen Standhaftigkeit in allen Verhältnissen des Lebens. Und als sie zur Jungfrau herangereift war, stand sie im hellsten Tugendglanze da, ein Gegenstand des Wohlgefallens für Engel und Menschen, weßhalb sie auch von Gott des Martyriums würdig erachtet wurde. Die Zeit, wann diese hl. Jungfrau gemartert wurde, ist nicht genau bekannt; wahrscheinlich geschah es im 7. Jahrh. unter den Sachsen vor ihrer Bekehrung zum christlichen Glauben, nach Miräus unter dem König Euberius zu der Zeit des hl. Theodorus, des 7. Erzbischofs von Canterbury, der im J. 690 starb. Ihr heil. Leib war ehrenvoll aufbewahrt in dem Hafenorte Seaford bei Lewes in der Grafschaft Sussex, bis im J. 1058 der Mönch Balgerus vom Kloster Winoxberg kam und denselben mit den Reliquien des hl. Königs und Martyrers Oswaldus, so wie der hl. Jungfrau Itisberga (s. S. Idaberga2) in sein Kloster brachte, wo sie lange Zeit hoch verehrt wurden, bis endlich im J. 1058 diese Abtei zerstört wurde. Bei den Bollandisten findet sich die Geschichte dieser Translation, beschrieben von dem gleichzeitigen Mönche Drogo, welcher von Einigen irrthümlich für einen Bischof ausgegeben wird, zugleich mit den vielen Wundern, welche Gott auf die Fürbitte dieser hl. Lewinna sowohl auf der Reise selbst als auch im Kloster Winoxberg wirkte. (V. 608–627).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 802.
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