[824] S. Licerius, (27. al. 7. Aug.), auch Glycerius, franz. St-Lizier oder Licar, Bischof von Conserans oder Couserans (Consoranum, Conserannum), jetzt St. Lizier de Conserans149 am Flusse Salat, im Dep. Arriège in Frankreich, war der Sohn vornehmer Eltern in Spanien und erhielt sorgfältigen Unterricht. Er verließ aber frühzeitig seine Eltern und begab sich zum hl. Bischof Faustus29 von Tarbes. Nach dem Tode des hl. Faustus fand er sich bei dem am 13. Nov. gefeierten hl. Bischofe Quintianus von Rodez (Rutena) ein, der ihn zum Priester und nachmals (um das J. 504) zum Bischofe von Conserans weihte, in welcher Eigenschaft er im J. 506 dem Concilium von Agde (Agatha) beiwohnte. Gott verherrlichte seinen Diener durch mehrere Wunder. Schon in seiner Jugend heilte er einen Gespielen, der beim Spiele am Auge verletzt worden, durch das Zeichen des heil. Kreuzes, und später half er vielen Kranken durch sein Gebet; ein von einem tollen Hunde Gebissener genas durch Auflegung seines Schweißtuches (facitergium), und die Stadt wurde bei einem Ueberfalle der Gothen durch sein frommes Flehen zu Gott gerettet. Nachdem er 44 Jahre lang auf dem bischöflichen Stuhle gesessen und segensvoll nach allen Seiten hin gewirkt hatte, starb er um das J. 548. Dionysius Sammarthanus unterscheidet zwei Bischöfe, nämlich den hl. Gly cerius und den hl. Licerius, welcher 200 Jahre später Bischof von Conserans gewesen sei. Diesem scheint auch Zedler (VI. 1409) gefolgt zu seyn, der einen hl. Valerius im I. 481 als den 1. Bischof von Conserans angibt, dann den Glycerius als den 2. mit dem J. 566, den hl. Quintianus als den 4. und den hl. Licerius als den 5., aber beide ohne Jahreszahl. Auch bei Migne sind Beide getrennt, indem ein hl. Licerius (St-Licere) als Bischof von Lerida in Spanien mit dem 28. Aug. und ein hl. Glycerius (frz. St-Lizier ou Licar) mit dem 7. Aug. als Bischof von Conserans angegeben ist. Aber der Bollandist Stilting kann durch verschiedene Gründe, deren Angabe uns hier zu weit führen würde, nachweisen (pag. 46. nr. 6–11), daß Beide identisch seien. Allerdings werde der hl. Bischof Licerius als geborener Spanier auch in Spanien hoch geehrt, wie denn in der Diöcese von Barcellona ihm eine Kirche unter dem Titel San-Lley geweiht sei, und das Mart. Rom. am 27. Aug. sein Andenken zu Lerida (Ilerda) in Spanien habe; aber daraus folge noch nicht, daß er auch Bischof von Lerida gewesen sei etc. (VI. 45–49).