[826] S. Lidanus, (2. Juli), auch Lidganus, Ligdanus und Lingdanus, Stifter und Abt des Klosters St. Cäcilia bei Sezza (Setia) in Latium, wurde um das J. 1026 im Neapolitanischen153 von edlen Eltern aus dem Hause der Aveller (Avellarum) geboren, und zwar entweder zu Antena, einer alten Stadt in den Abruzzen oder, was dem Bollandisten Janning wahrscheinlicher ist, zu Atina, einer Stadt an den Gränzen der Campagna. Sein Vater hieß Gentilis und seine Mutter Cäcilia. Unser hl. Lidanus war ihr einziger Sohn und begab sich in einem Alter von 9 Jahren mit Erlaubniß seiner Eltern in den Benedictiner-Orden auf Monte-Cassino, wo er auch Profeß machte. Da er 17 Jahre alt war, starben seine Eltern, die ihm ein großes Vermögen hinterließen. Er aber verkaufte aus Liebe zu Gott Alles, was er hatte, und begab sich in die Pontinischen Sümpfe an der Meeresküste im Gebiete von Sezza. Da ward ihm geoffenbart, er solle an jenem Orte, der Trisarcu d.i. »zu den 3 Bögen« (Ad tres Arcus) hieß, die wahrscheinlich von einer alten Brücke herstammten, bleiben, wo er [826] dann mit Erlaubniß des damaligen Bischofs Pollidius von Sezza zu Ehren der hl. Jungfrau Cäcilia und zum Andenken an seine Mutter von seinem väterlichen Erbe ein Benedictinerkloster sammt Kirche erbaute. Dort führte er mit seinen Brüdern ein äußerst strenges Bußleben in Beten, Fasten und Abtödtungen, indem er sich von Fleischspeisen ganz enthielt, mit Wasser und Brod sich begnügte und sein Fleisch züchtigte. Dieses strenge Büßerleben beobachtete er 72 Jahre im J. 1118, wo er dann am 2. Juli im 92. Jahre seines Lebens gottselig starb. Sein Leichn am wurde durch den Bischof Drusinus von Sezza in Begleitung der Geistlichkeit und des Volkes mit der höchsten Ehrfurcht und Feierlichkeit in jene Stadt gebracht und unter dem Choraltare der Marienkirche beigesetzt. Alljährlich wird an seinem Todestage dem gläubigen Volke sein Haupt zur Verehrung ausgestellt. Er war im Leben und nach dem Tode von Gott mit Wundern verherrlicht. Die Bollandisten geben pag. 344–348 viele von diesen Wundern, von denen wir nur folgendes anführen wollen: Da nämlich die in den umliegenden Sümpfen sich aufhaltenden vielen Frösche einen argen Lärmen verursachten, schlug er mit einem Stocke in einen Sumpf und rief: »Gebet Gott die Ehre und störet uns nicht so sehr durch euer Lärmen; denn ich glaube, daß Gott an den menschlichen Stimmen mehr Freude habe als an den eurigen«. Von jener Stunde an schwiegen nun die Frösche gänzlich. Im J. 1606 fand eine feierliche Uebertragung seines Leibes statt. (I. 340–348).